BZ-Interview
Neuer Rothaus-Chef: "Kult kann man nicht steuern"

Epochenwechsel in einem Traditionsunternehmen: Erstmals seit Jahrzehnten hat in der Badischen Staatsbrauerei Rothaus ein junger branchenkundiger Manager das Sagen: Christian Rasch im Interview.
BZ: Herr Rasch, Sie waren vor Kurzem noch Repräsentant eines großen privaten Brauereikonzerns. Was haben Sie eigentlich damals über die Staatsfirma Rothaus so gedacht?
Rasch: Ich habe voller Anerkennung auf die hohe Profitabilität des Unternehmens und die starke Ausstrahlung der Marke geschaut. Es gibt nur zwei Brauereien in Deutschland, die ohne Inszenierung auskommen: Rothaus und Augustiner. Andere müssen Geschichten erzählen, sogenannte Brand Stories, müssen teure Werbung schalten, um ein bestimmtes Bild in der Öffentlichkeit zu schaffen. Bei Rothaus tut dies die Kundschaft selbst. Meine Vorgänger mussten nur Qualität, Regionalität und Tradition hochhalten. Das war vollkommen ausreichend. Weil Rothaus nicht auf kostspielige Imagekampagnen angewiesen ist, arbeitet die Brauerei sehr profitabel.
"Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist der Standort natürlich nicht perfekt."
BZ: Wozu braucht ein Staat eine Brauerei?
Rasch: Ein Staat braucht keine Brauerei, aber die Region braucht sie. Rothaus ist im Hochschwarzwald ein bedeutender Arbeitgeber. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist der Standort natürlich nicht perfekt: Wir karren das Gerstenmalz aus dem Tal auf die Höhe und das fertige Bier wieder hinunter. In Umkirch müssen wir ein großes Pufferlager unterhalten, um unsere Lieferfähigkeit zu sichern. In Grafenhausen-Rothaus kann der viele Schnee im Winter ein Fortkommen bisweilen ja unmöglich machen. Das kostet Geld. Ginge es allein nach der Rendite, würde man hier im Schwarzwald viele Dinge nicht tun. Aber dann gäbe es auch weniger Arbeitsplätze hier. Deshalb ist es sinnvoll, dass Baden-Württemberg an seiner Staatsbrauerei Rothaus festhält.
BZ: Und wie fühlt man sich so als ...
Rasch: Ich habe voller Anerkennung auf die hohe Profitabilität des Unternehmens und die starke Ausstrahlung der Marke geschaut. Es gibt nur zwei Brauereien in Deutschland, die ohne Inszenierung auskommen: Rothaus und Augustiner. Andere müssen Geschichten erzählen, sogenannte Brand Stories, müssen teure Werbung schalten, um ein bestimmtes Bild in der Öffentlichkeit zu schaffen. Bei Rothaus tut dies die Kundschaft selbst. Meine Vorgänger mussten nur Qualität, Regionalität und Tradition hochhalten. Das war vollkommen ausreichend. Weil Rothaus nicht auf kostspielige Imagekampagnen angewiesen ist, arbeitet die Brauerei sehr profitabel.
"Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist der Standort natürlich nicht perfekt."
BZ: Wozu braucht ein Staat eine Brauerei?
Rasch: Ein Staat braucht keine Brauerei, aber die Region braucht sie. Rothaus ist im Hochschwarzwald ein bedeutender Arbeitgeber. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist der Standort natürlich nicht perfekt: Wir karren das Gerstenmalz aus dem Tal auf die Höhe und das fertige Bier wieder hinunter. In Umkirch müssen wir ein großes Pufferlager unterhalten, um unsere Lieferfähigkeit zu sichern. In Grafenhausen-Rothaus kann der viele Schnee im Winter ein Fortkommen bisweilen ja unmöglich machen. Das kostet Geld. Ginge es allein nach der Rendite, würde man hier im Schwarzwald viele Dinge nicht tun. Aber dann gäbe es auch weniger Arbeitsplätze hier. Deshalb ist es sinnvoll, dass Baden-Württemberg an seiner Staatsbrauerei Rothaus festhält.
BZ: Und wie fühlt man sich so als ...