Halloween
Kult oder ein Fest zum Gruseln?
Herbst. Immer wieder lachen einem gruselige, orangene Fratzen entgegen. Katerina Batka und Alena Weber, beide aus der Klasse 9e des Markgräfler-Gymnasiums in Müllheim, über Halloween.
Katerina Batka, Alena Weber, Klasse 9e, Markgräfler-Gymnasium (Müllheim)
Mo, 12. Mär 2018, 13:17 Uhr
Schülertexte
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Der Brauch veränderte sich über die Jahrhunderte. Noch heute wird in Irland die Geschichte von Jack O`Lanterns erzählt. Jack war ein geiziger und trunksüchtiger Lump. Auf Grund einer Wette mit dem Teufel konnte er weder in den Himmel noch in die Hölle. Der Teufel gab ihm ein Stück glühende Kohle, die Jack in eine ausgehöhlte Rübe legte, damit sie nicht ausgeht. So wandelte er im Dunkeln zwischen den Welten herum. Ausgehölte Kürbisgeister gehören seither zu Halloween.
Aber woher kommt eigentlich der Name Halloween? Der Name Halloween leitet sich von den Worten "all Hallows eve", was so viel bedeutet wie "Allerheiligen Vorabend", ab. Im 19. Jahrhundert brachten die Iren dann das Fest in die Vereinigten Staaten, denn viele wanderten dorthin aus. Dort erhielt dieser Brauch auch seinen jetzigen Namen – Halloween. Nach Europa kam der Brauch des Halloween festes dann wieder nach dem Zweiten Weltkrieg zurück. Und als dann im Jahr 1991 wegen des ersten Golfkriegs Karneval ausfiel, wurde das Fest auch in Deutschland kommerzialisiert. Wegen der Bombenanschläge wollten sich die Menschen nicht fröhlich verkleiden. Deswegen hatten die Kostümhersteller die Idee, Halloween nach Deutschland zu holen und Kostüme anzufertigen, die gruselige Geister, Hexen, Vampire und Teufel darstellten. Seitdem haben wir Halloween in Deutschland.
Trotzdem wird in Deutschland Halloween nicht so zelebriert wie zum Beispiel in den USA. Dort werden viele Felder mit Kürbissen angelegt, die Läden und Kaufhäuser haben eine Extra-Abteilung, meistens auch eine Extra-Etage für gruselige Verkleidungen und Dekoration. Zudem gibt es auch Geschäfte mit Special-Effekt-Make-up. Die Vorgärten werden schon fast einen Monat vor Halloween mit Kürbissen und gruseligen Gestalten dekoriert. Die Kinder ziehen von Haus zu Haus, rufen nach Leckereien und treiben ihren Schabernack. So auch in Deutschland – nur, dass man hier einige Gedichte oder Lieder singen muss, um etwas Süßes zu bekommen.
Aber es gibt auch ein paar negative Stimmen gegenüber Halloween. Dieser Brauch wird als ein importierter, gottloser und inhaltsloser Brauch angesehen. Eine Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov ergab, dass 48 Prozent der Erwachsenen in Deutschland diese Meinung vertreten. 46 Prozent sehen das anders. Auch die evangelische Kirche äußert Bedenken gegenüber diesem Brauchtum, denn nicht nur Halloween fällt auf den 31. Oktober, sondern auch der Reformationstag der evangelischen Kirche.
Jedoch nähert sich auch mancher Theologe dem irischen Totenfest an. Der katholische Theologe Manfred Becker Huberti argumentiert in einem Interview mit der Zeitung Die Welt: "Ich bin der Meinung, dass man sich über Halloween nicht aufregen darf. Sondern zur Kenntnis nehmen muss, dass Bräuche sich ändern. Es kommen neue Bräuche und es gehen Bräuche unter." Er verweist auch wieder darauf, dass Halloween ein irlisches Fest zum Totengedenken war. Die evangelische Kirche hat einen Kompromiss zwischen den beiden Festen gemacht. Sie verteilen vor Halloween die sogenannten Luther-Bonbons" und die "Luther-Kekse. Sie dienen dazu, dass die Christen Süßigkeiten verteilen können und sich zugleich auch an den Reformationstag erinnern können. Jährlich werden nun fast 3,5 Tonnen Bonbons und 2,5 Tonnen Kekse an Gemeinden, Altenheime und Schulen verteilt.
Im Allgemeinen sollte man tolerant gegenüber verschiedenen Festen und Bräuchen auf der Welt sein. Niemand sollte jemandem etwas aufzwingen. Das gilt besonders, wenn zwei völlig verschiedene Traditionen aufeinander treffen.
In diesem Sinne: Ich bin der Kürbisgeist / von weither angereist / Ich habe Hunger sehr / drum gib mir was zum Naschen her!
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