Die Bahnhöfe von heute empfangen den Reisenden nicht mehr. Sie stehen im Zeichen des Kommerzes und des komplizierten Verkehrssystems.
Orte der Sehnsucht, des Abschieds oder der glücklichen Ankunft sind Bahnhöfe längst nicht mehr. Zu alltäglich ist das Reisen geworden, zu rasch ist man am Ziel der Wünsche und wieder zurück in der gewohnten Routine. Wenn Reisen noch etwas mit Sehnsucht zu tun hat, dann eher beim Flug in ferne Länder und Kontinente. Moderne Flughäfen taugen als Ort der Sehnsucht allerdings auch nicht mehr, seit sie als Shoppingmalls mit angeschlossenem Flugsteig konzipiert sind.
Welche Erregung, wenn der ratternde Zug nach langer Reise in die Stadt einfuhr, Rauchschwaden in den Häuserschluchten hinter sich her ziehend und speiend und stiebend in die Bahnhofshalle einlief. Das Fauchen fing sich in den gläsernen Gewölben, die, längst rußgeschwärzt, nurmehr Dämmerlicht durchließen. "Mutterhöhle der Eisenbahnen", so nannte ...