Tödlicher Bergunfall
Ex-Biathletin Laura Dahlmeier stirbt bei Bergunglück
Trauer um Laura Dahlmeier. Sie verunglückte in Pakistan. Die Bergung wurde wegen widriger Wetterverhältnisse eingestellt - das entsprach dem Wunsch der 31-Jährigen.
Nabila Lalee und Elke Richter (dpa)
Mi, 30. Jul 2025, 18:27 Uhr
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Islamabad (dpa) - Viele Stunden lang hat Laura Dahlmeiers Seilpartnerin versucht, die beim Bergsteigen in Pakistan verunglückte Biathlon-Olympiasiegerin zu bergen. Doch alle Bemühungen waren vergeblich, auch ein Rettungseinsatz scheiterte. So schildert das Management der ehemaligen Spitzensportlerin die tragische Situation im Karakorum-Gebirge. Zwei Tage nach dem Unglück am Laila Peak kam nun die traurige Nachricht: Die 31-Jährige ist tot. Ihre Leiche wird am Berg bleiben.
"Auf Grundlage der Erkenntnisse aus dem Hubschrauber-Überflug und der Schilderungen der Seilpartnerin zur Schwere der Verletzungen ist vom sofortigen Tod Laura Dahlmeiers auszugehen", heißt es in der Erklärung ihres Managements.
Die 31-Jährige habe mit ihrer herzlichen und geradlinigen Art das Leben vieler bereichert, wird darin auch die Familie zitiert. "Sie hat uns vorgelebt, dass es sich lohnt, für die eigenen Träume und Ziele einzustehen und sich dabei immer treu zu bleiben." Auch die pakistanischen Behörden bestätigten basierend auf Informationen des Rettungsteams, dass Dahlmeier tot sei.
Umgehender Notruf
Dahlmeier war mit einer Seilpartnerin am 6.069 Meter hohen Laila Peak unterwegs, als sie am Montag auf einer Höhe von 5.700 Metern im Abstieg von Steinschlag getroffen wurde. "Das sind große Brocken, die in Hunderte Teilstücke auseinanderspringen. Dann kommt 50, 100, 200 Meter tiefer ein Steinhagel hinunter, dem kann man oft nicht ausweichen", schilderte Bergsteiger-Legende Reinhold Messner der dpa die von Alpinisten gefürchtete Gefahr. Gerade in schwierigen Routen und in steilen Wänden könne man dann nicht etwa davonlaufen, weil man ja durch das Seil am Berg befestigt sei.
Der Laila Peak liegt unweit des K2, des zweithöchsten Bergs der Welt, nahe der Grenze zu China. Die Region zieht jedes Jahr Bergsteiger an, die Risiken durch Lawinen und Unwetter sind aber hoch.
Laura Dahlmeier hinterlässt ein Vermächtnis, das weit über Medaillen hinausgeht."Als "Königin des Wintersports" bezeichnete sie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). "Die Berge waren seit Kindestagen ihr zweites Zuhause. Es ist umso tragischer, dass sie ausgerechnet bei ihrem liebsten Hobby das Leben verlor."
Erfahrene Bergsteigerin
Dahlmeier war die erfolgreichste deutsche Biathletin des vergangenen Jahrzehnts. Im Mai 2019 beendete die Oberbayerin dann im Alter von 25 Jahren überraschend ihre Karriere als Leistungssportlerin. Sie erklärte damals, dass sie als Biathletin keine sportlichen Ziele mehr habe, und widmete sich vermehrt ihrer Leidenschaft für die Berge.
Sie war den Angaben zufolge seit Ende Juni gemeinsam mit Freunden in der Region unterwegs. Am 8. Juli bestieg sie erfolgreich den Great Trango Tower (6.287 m). Der Laila Peak war das zweite geplante Gipfelziel. Die Seilschaft war im anspruchsvollen Alpinstil unterwegs, der auf Hilfsmittel wie Träger oder Festseile verzichtet.
Die Garmisch-Partenkirchnerin war staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin, aktives Mitglied bei der Bergwacht und galt als erfahrene und risikobewusste Bergsteigerin.
© dpa-infocom, dpa:250729-930-854530/8