Leben auf der Straße

Wie Wohnungslose den Alltag meistern – und wie ihnen geholfen wird berichten die Zischup-Reporterinnen Carla Tränkle, Aylin Leipold und Laura Vetter.  

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Brücke statt Wohnung: ein Schlafquartier in Freiburg  | Foto: Thomas Kunz
Brücke statt Wohnung: ein Schlafquartier in Freiburg Foto: Thomas Kunz
Wenn es jetzt kälter wird, dann bedeutet das für die meisten von uns Weihnachten und Beisammensein. Doch einige Menschen müssen jetzt überlegen, wie sie ihren Alltag im Winter meistern. Wohnungslose fangen jetzt an windstille Plätze zu suchen, um die Nacht zu überstehen – oder sie suchen ein Heim auf.

Die Ursache für Wohnungslosigkeit sind oftmals einschneidende Erlebnisse im Leben eines Menschen. Der Tod einer nahestehenden Person, oder die Trennung vom Partner nehmen Menschen mit, und einige finden den Weg ins alltägliche Leben nicht wieder. Oftmals fallen sie in Depressionen und ziehen sich aus dem Leben zurück, schotten sich von der Umgebung ab und bezahlen ihre Rechnungen nicht mehr, darunter auch die Wohnungsmiete. Nach einigen Ermahnungsbriefen werden die Menschen aus ihren Wohnungen geworfen und plötzlich sitzen sie auf der Straße und wissen nicht mehr wohin. Um diesen Leuten zu helfen gibt es die Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe.

In Freiburg gibt es beispielsweise das Ferdinand- Weiss- aus oder die Pflasterstub` um ihnen zu helfen und Schutz zu bieten. In der Pflasterstub` findet man professionelle Beratung von vier Sozialarbeitern, Essen, sanitäre Anlagen und Wärme. Finanzielle Unterstützung erhalten diese Einrichtungen von der Stadt, der Kirche aber auch von Spenden engagierter Bürger. Die meisten Wohnungslosen bekommen auch Hilfe vom Staat in Form von Arbeitslosengeld II, dem so genannten Harzt VI.

Jutta Ratz von der Pflasterstub` erzählt, dass Wohnungslose im Winter oft zwischen den warmen Stuben hin und her pendeln. "Täglich kommen ungefähr 100 wohnungslose Menschen zu uns, um sich beraten zu lassen, zu reden, zu essen oder um sich einfach nur aufzuwärmen. Einige von ihnen unterstützen uns auch bei der Arbeit."

"Wir versuchen die wohnungslosen Menschen so gut wie möglich ins normale Leben zurück zu führen. Allerdings ist das nicht einfach, da man als Obdachloser wenig Chancen auf eine Wohnung oder einen Beruf hat. Wenig Menschen vermieten ihre Wohnung an einen Arbeitslosen, eine Arbeitsstelle zu finden ohne eine Wohnung ist fast unmöglich. Es ist ein Teufelskreis", erklärt sie weiter. Doch mit einer warmen Mahlzeit oder einer Übernachtungsmöglichkeit sei vielen auch schon geholfen.

Und wie gefällt Jutta Ratz ihr eigener Beruf? "Mir macht meine Arbeit Spaß, ich wollte schon immer Bedürftigen helfen."

Die Pflasterstub`des Caritasverbandes Freiburg-Stadt e.V. hat montags bis freitags von 7 Uhr bis 12 Uhr geöffnet. Die Einrichtung befindet sich in der Herrenstraße 6, ganz in der Nähe des Freiburger Münsters.

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