Leckere Vampirbrötchen

An der Schönbergschule kann man in der ersten Klasse lernen, dass auch gesundes Essen gut schmecken kann.  

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Armer Sinni! Keine Augen, keine Nase, keinen Mund, keine Hände und keine Ohren! Wie soll er erkennen, ob das Brot, das er isst, verschimmelt und der Apfel angefault ist? Nie wird ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen, weil es im ganzen Haus nach frisch gebackenem Kuchen duftet. Er wird nicht merken, wenn die Milch zu heiß und die Zitrone zu sauer ist. Und nicht hören, wie es knuspert im Mund, wenn die Zähne beim Frühstück die frischen Cornflakes zermahlen oder auf Krachmandeln beißen. Mit dem armen Kerl müssen die Kinder der Klasse 1b an der Freiburger Schönbergschule einfach Mitleid haben.

Zum Glück ist er nur eine Puppe, und sie können ihn nacheinander eigenhändig mit Augen, Nase, Mund, Händen und Ohren ausstatten. Schließlich haben sie gerade selber erlebt, dass sie zum Essen alle ihre fünf Sinne brauchen. Gelbe Bananen und rote Tomaten haben sie vor ihrem inneren Auge vorbeiziehen lassen. "Lecker, lecker", hat Marlene gerufen, als sie sich einen knackigen grünen Salat vorgestellt hat. Doch plötzlich hat die Milch gelb und die Tomate grün ausgesehen, und die Kinder waren nicht mehr so sicher, ob sie diese Sachen essen wollten. Ulrike Böhm-Bachmann hat ihnen nämlich grüne, blaue, gelbe und rote Brillen mitgebracht. Auch Lupen hat sie dabei, mit denen die Kinder ihre Zungen betrachten. Viele rote Punkte und kleine weiße Krater kommen zum Vorschein. Die Fachfrau für Kinderernährung nimmt die Erstklässler mit auf eine spannende "Esspedition", bei der es eine Menge zu entdecken gibt. Sie ist von der Klassenlehrerin eingeladen worden und hat auch den Eltern der Schule schon etwas erzählt über gesunde Kinderernährung.

Die meisten wissen aber offenbar ganz gut Bescheid. Sarah und Michael jedenfalls haben morgens schon Cornflakes, Müsli und Brot gefrühstückt. Jonas hat ein Butterbrot und Apfelstücke für die Pause dabei. Ein Mädchen packt eine Dose voller leckerer roter Paprikastreifen aus. Kein Wunder, dass der Schulzahnarzt ganz begeistert ist vom besonders guten Zustand der Zähne in dieser Klasse. Das ist nicht bei allen Kindern so. Viel zu viele geben ihr ganzes Taschengeld für Süßigkeiten aus. Das macht nicht nur die Zähne kaputt, sondern auch die Kinder dick und später krank. Dafür müssen die Krankenkassen viel Geld bezahlen. Besser, wenn schon die Kinder lernen, wie sie sich gesund ernähren können. In der Schönbergschule schnippeln 20 Erstklässler wie die Weltmeister Tomaten, Gurken, Karotten und Kiwis.

Ihre Lehrerin hat Vollkornbrötchen besorgt, die mit Käse und Wurst belegt werden. Die Kinder dekorieren sie fantasievoll mit ihren Rohkoststückchen. Am Ende ist aus jeder Brötchenhälfte ein Sinni-Gesicht geworden. Michaels Brötchen allerdings sieht aus wie ein Vampir: Neben dem roten Tomatenmund fletscht er zwei lange Zähne aus Apfelstiften.

Anita Rüffer

Information: Wenn eure Schule auch eine Fachfrau für Kinderernährung einladen will, muss sie sich an das für eure Gemeinde zuständige Landwirtschaftsamt wenden. Die Fachfrauen arbeiten im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums in Stuttgart. Dort wurde die Landesinitiative für bewusste Kinderernährung (Beki) entwickelt.

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