Zisch-Interview

Lehrer am Ball

Anna Ehrlich und Stephanie Brückner sind Schülerinnen der R9 am Bildungs-Beratungszentrum in Stegen (BBZ). Sie interviewten Lutz Riemenschnitter, der am BBZ als Lehrer und als Trainer beim SC Freiburg arbeitet.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Lutz Riemenschnitter und die zwei Reporterinnen  | Foto: Privat
Lutz Riemenschnitter und die zwei Reporterinnen Foto: Privat
Anna Ehrlich: Herr Riemenschnitter, Sie sind Lehrer und SC-Trainer. Wie schaffen Sie es, zwei Jobs gleichzeitig zu machen?
Lutz Riemenschnitter: Man muss seine Zeit schon sehr gut einteilen können.

Stephanie Brückner: Wie oft arbeiten Sie an der Schule? Und wie viele Stunden trainieren Sie?
Riemenschnitter: Ich habe einen vollen Lehrauftrag und arbeite 27 Stunden an der Schule. Beim SC trainieren wir zweimal die Woche und wir haben einmal am Wochenende ein Spiel.

Ehrlich: Wie sind Sie zu ihrem Beruf als Lehrer gekommen?
Riemenschnitter: Es hat mir schon immer Spaß gemacht, mit Kindern beziehungsweise Schülern arbeiten zu können. Ich habe schon als Abiturient mit Schülern trainiert. Und da habe ich gemerkt, dass mir die Vereinsarbeit sehr viel Spaß macht und dass ich mein Hobby, den Sport, in meinem Beruf verwirklichen kann.

Brückner: Warum arbeiten Sie an einer Schule für Hörgeschädigte?
Riemenschnitter: Weil ich bei vielen verschiedenen Theaterstücken in Stegen war. Ich habe gemerkt, dass die Atmosphäre hier besser ist als an einer Regelschule. Ich habe zuvor bei Herrn Läufer im Sport-und Technikunterricht hospitiert.

Ehrlich: Sie haben früher in einer Regelschule mit guthörenden Schülern zusammengearbeitet. Was ist der Unterschied, wenn Sie mit hörbehinderten Schülern zusammenarbeiten?
Riemenschnitter: Man muss mit den Schülern anders umgehen, die Gruppen sind kleiner und ich muss beispielsweise deutlicher reden und klare Anweisungen geben.

Brückner: Was unterrichten Sie an der Schule?
Riemenschnitter: Ich unterrichte Technik, Naturwissenschaft, Sport und EWG.


Ehrlich:
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, als SC-Trainer zu arbeiten?
Riemenschnitter: Ich habe zunächst in Sindelfingen und Stuttgart mit Jungen gearbeitet und später Mädchen trainiert. Ich wurde gefragt, ob ich als SC-Trainer in Freiburg arbeiten möchte.

Brückner: Was war ihr größter Erfolg als Trainer?
Riemenschnitter: In der Bundesliga habe ich zunächst die Frauenmannschaft des VfL Sindelfingen trainiert und dort mit einer relativ niederklassigen Mannschaft ganz gute Erfolge erzielt. Ansonsten haben wir mit Auswahlmannschaften der Jungs verschiedene Erfolge erzielt. Bei der B-Mädchenmannschaft des SC Freiburg sind wir südbadischer Meister der B-Juniorinnen.

Ehrlich: Warum trainieren Sie die Mädchen und nicht Jungen?
Riemenschnitter: Das ist eine spannende Frage. Ich habe früher viele Jungs trainiert. In der Schule wurde ich gefragt, ob ich bei "Schule trainiert für Olympia" mitmachen möchte. Da habe ich gemerkt, wie ehrgeizig die Mädchen sind.

Brückner: Welche Mädchenmannschaft trainieren Sie?
Riemenschnitter: Ich trainiere die U 15-Mädchenmannschaft.

Ehrlich: Wir interessieren uns dafür, wie die Mädchen zum SC kommen. Was müssen Sie können?
Riemenschnitter: Ich und mein Co-Trainer sichten die Mädchen in verschiedenen Vereinen. Wir fragen sie, ob sie zu einem Probetraining kommen möchten. Sie müssen dafür sehr gut und herausragend sein. Die Mädchen kommen zum Teil von weit her, zum Beispiel von Lörrach, Baden-Baden und Rottweil. Sie betreiben einen großen Aufwand. Einige fahren zwei Stunden zum Training, trainieren zwei Stunden und fahren wieder zwei Stunden zurück.


Ehrlich:
Spielen Sie in der Freizeit Fußball? Oder sind Sie auch in einem Verein?
Riemenschnitter: In meiner Freizeit kann ich nicht Fußball spielen, da ich ein kaputtes Knie habe. Wenn ich Zeit habe, fahre ich Fahrrad, mache Skilanglauf oder gehe ins Fitnessstudio.

Brückner: Würden Sie selber gerne Fußballprofi sein?
Riemenschnitter: Dazu bin ich jetzt etwas zu alt. Früher war ich sehr aktiv. Es war kein Profi-Fußball. Wir haben viermal die Woche trainiert, haben hochklassig gespielt und gute Erfolge gehabt. Zum Beispiel bin ich DDR-Studentenmeister geworden.

Ehrlich und Brückner: Vielen Dank für das Interview!

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel