Leserbrief: Ein Tropfen auf den heißen Stein
Alexandra Rainer (Grenzach-Wyhlen)
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Der Gemeinderat fordert Trinkwasserbrunnen für die Neuen Mitten in Grenzach und Wyhlen, denn: Trinkwasserbrunnen seien ein sichtbares Zeichen für eine nachhaltige und klimafreundliche Dorfentwicklung wie die Freien Wähler sagen. Die Grünen wollen außerdem Nebelduschen, die zur Abkühlung aufgestellt werden.
Trinkwasserbrunnen und Nebelduschen sind ein Tropfen auf den heißen Stein. Nachhaltig ist anders. Hier wird der Brand bekämpft, aber nicht die Ursache des Brandes. Die Anzahl der Hitzephasen nimmt jedes Jahr zu, und es purzeln erschreckend schnell die lokalen Hitzerekorde. Tausende Menschen sterben deutschlandweit wegen Hitze, und die Antwort sind Nebelduschen, die als Klimaresilienz-Maßnahme dargestellt werden, um vulnerable Bevölkerungsgruppen zu schützen. Große Bäume werden gefällt, es gibt kaum Schatten mehr. Aber keine Bange, wir haben eine Lösung: Nebelduschen! Ein minimaler Effekt bei maximalem Aufwand. Anschaffung, Betrieb, Wartung und Wasserverbrauch – welche Kosten kommen da auf uns zu? Dazu kommt die Sorge um (Trink-)Wasser. Trockenheit und zu heftige Niederschläge haben Grundwasserdürre bewirkt. Wir müssen Wasser sparen. Umdenken und dabei sogar noch Geld sparen. Nebelduschen sind nicht so effizient wie große Bäume, die täglich locker 300 Liter Regenwasser verdampfen, Schatten spenden und ganz nebenbei die Luft reinigen. Die vorhandenen Bäume in der Wyhlener Mitte müssen nicht gegossen werden. Die Messung im Juli 2024 zeigte, dass unter den Bäumen 29 Grad Luft- und 21 Grad Bodentemperatur herrschten bei 32 Grad Umgebungstemperatur. Nur 60 Meter weiter am "roten Platz" dagegen 35 Grad und eine Bodentemperatur von 45 Grad. Dazu speichern diese Bäume mit ihrem Wurzelraum Wasser bei Starkregen und sind auch noch Lebensraum vieler Tiere wie dem streng geschützten Hirschkäfer. Der neue Dorfplatz soll begrünt werden. Frisch angepflanzte Bäume wachsen erschwert an, müssen wegen Hitze mehr als früher gegossen werden und haben erst nach Jahrzehnten eine Größe, die den gewünschten Schatten spendet. Über der geplanten Tiefgarage fehlt zudem der Platz, den Bäume brauchen, um eine große, schattenspendende Krone auszubilden. Nebelduschen und Trinkwasserbrunnen erschaffen nicht das Mikroklima, das in der Wyhlener Mitte jetzt noch vorhanden ist und endgültig verschwunden sein wird, wenn die Bäume gefällt werden und in die Neue Mitte ein riesiges Haus und ein Dorfplatz gebaut werden. In der heißen Zeit wird das ein leerer Platz sein. Bäume weg und die Bürger mit Nebelduschen ablenken. Vernebelungstaktik. Es gibt keine Alternative zu bereits vorhandenen, großen Bäumen. Alexandra Rainer, Grenzach-Wyhlen