Leserbrief: Es wird nicht gestaltet, sondern nur reagiert
Dirk Frischauf (Lahr)
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Mit Erstaunen und großem Bedauern habe ich den geplanten Verzicht auf die Sport-Kita in Lahr zur Kenntnis genommen. Was jahrelang mit viel Engagement vorbereitet wurde – ein Ort, an dem Bewegung, Bildung und Vereinsleben von klein auf ineinandergreifen – soll nun auf Eis gelegt werden.
Natürlich sind finanzielle Zwänge ernst zu nehmen. Doch gerade in Zeiten knapper Kassen braucht es Mut, klare Prioritäten für die Zukunft zu setzen. Und diese Zukunft gehört unseren Kindern. Eine Sport-Kita hätte nicht nur auf den anhaltend hohen Bedarf an Kitaplätzen reagiert, sondern auch ein deutliches Signal gesetzt: Lahr investiert in Gesundheit, Gemeinschaft und in die Potenziale der nächsten Generation.
In einer Gesellschaft, in der schon Kleinkinder zunehmend in der digitalen Welt verloren gehen, wäre eine Einrichtung, die Bewegung und Teamgeist in den Mittelpunkt stellt, ein echter Standortvorteil gewesen – im Wettbewerb mit anderen Städten ebenso wie im Werben um junge Familien.
Leider fehlt es in dieser Debatte an einer langfristigen Vision. Statt innovative Konzepte weiterzudenken, wird einmal mehr der Rückwärtsgang eingelegt. So bleibt der Eindruck zurück, dass nicht gestaltet, sondern nur reagiert wird. Wer aber Zukunftsfähigkeit will, darf sich nicht allein auf das Verwalten des Bestehenden beschränken.
Wenn Verwaltung nur noch das Notwendige repariert und keine mutigen Schritte mehr wagt, verlieren wir als Stadt an Strahlkraft, an Profil – und letztlich an Vertrauen.
Nachsatz: Nicht nachvollziehbar ist: Seit 2019 ist die Sportkita in der Planung, es wurden schon riesige Summen für Planung ausgegeben, vor zwei Monaten beim Jubiläum des HC Lahr haben Verwaltung und Vereine das Projekt noch einmal vorgestellt und bekräftigt, der Gemeinderat hat zugestimmt und plötzlich so ein Schritt ohne Rücksprache mit den Beteiligten. Unverständlich.
Dirk Frischauf, Lahr