Leserbrief: Seltene Flora und Fauna wird einfach wegplaniert – für wen?
Joachim Bräutigam (Bad Krozingen)
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Geschockt hat mich, als ich bei einer Maiwanderung die riesigen Erdbewegungen am Kaiserstuhl bei Oberrotweil gesehen habe. Wo bleibt da der Schutz der Amphibien, der seltenen Smaragdeidechsen, der Orchideen oder des wieder bei uns lebenden Wiedehopf, Bienenfressers und Kiebitz? Eine einzigartige Naturlandschaft wird dem Massenweinbau geopfert. Fauna und Flora bleiben auf der Strecke.
Für wen? Die kleinen Weinbaubetriebe und Winzer klagen, Weinbau lohne sich nicht mehr! Ganze Rebflächen, "beste Lagen" werden für immer entfernt. Man planiert beste Weinlagen, die den Kaiserstuhl weltweit zu Ansehen verholfen haben, zu Rebanlagen für Großwinzer.
Die Qualität bleibt auf der Strecke, als gäbe es nicht genug dieser nichtssagenden alkoholhaltigen Durstlöscher auf dem Weltmarkt. Wer Qualität vor Quantität sucht findet sie beim kleinen Weingut das noch auf traditionellen Böden Reben anbaut. Der Ruin des Nebenerwerbswinzers ist somit vorprogrammiert.
Wenn dann die riesigen Rebterrassen am Kaiserstuhl keine Amphibien, Lurche und Smaragdeidechsen sowie keine seltenen Pflanzen und Orchideen mehr zu bieten haben und gänzlich ausgemerzt sind, werden auch die seltenen Vögel wie Bienenfresser, Wiedehopfe, Gottesanbeterin und Kiebitze ausbleiben.
Die vielen Feriengäste und Wanderer sowie die Naturliebhaber, die wir am Kaiserstuhl so gerne begrüßt haben, werden dann ausbleiben und sich andere naturbelassene Wein- und Wandergebiete aussuchen.
Man kann wirklich stolz sein auf alle staatlichen Naturschutzbeauftragten, die diesen Frevel an der Natur ermöglicht haben. Joachim Bräutigam, Bad Krozingen