Leserbrief: "Tropfen auf den immer heißer werdenden Stein"
Barbara Löffler (Grenzach-Wyhlen)
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Die Sommer werden immer heißer und trockener, der Klimawandel ist in vollem Gange. Die Puerta del Sol, der zentrale Platz mitten in Madrid, wurde komplett versiegelt und verwandelt sich inzwischen im Sommer in einen Glutofen. Jetzt will man mit der Installation von Markisen gegensteuern. In Städten wie Paris und Wien wurden Nebelduschen auf öffentlichen Plätzen aufgestellt, in Frankfurt und Freiburg sollen "grüne Zimmer", kostenintensive, dicht bepflanzte offene Container mit eingebauter Wasserversorgung für die Pflanzen, für Abkühlung zu sorgen. Während nun auch in Grenzach-Wyhlen Gemeinderäte Trinkwasserbrunnen und Nebelduschen auf öffentlichen Plätzen fordern, schlummert in Wyhlen noch immer ein kleines Juwel. Am Standort der geplanten neuen Mitte befindet sich (noch?) eine Obstwiese mit vielen Bäumen. Hier blühen Blumen, hier sieht man Igel und Eichhörnchen, in den Bäumen nisten Singvögel, hier leben viele Insekten, darunter auch der geschützte Hirschkäfer. Hier sind die Temperaturen niedriger als in den Straßen nebenan, hier kann man es auch an heißen Tagen im Schatten der alten Bäume gut aushalten – ein kleines Paradies, ein Lebensraum im wahrsten Sinne des Wortes.
Die Planungen für die Neue Mitte Wyhlen sehen eine tiefgreifende Umgestaltung des Platzes vor. Die meisten der Bäume sollen gefällt werden. Natürlich sollen als Ausgleich neue kleine Bäume gepflanzt werden. Bei denen ist es jedoch fraglich, ob sie unter den dann gegebenen Bedingungen jemals groß und alt werden und für ein angenehmes Mikroklima sorgen können. Grüne Inseln wie die Obstwiese in Wyhlen werden städtebaulich immer wichtiger. Der Erhalt dieser kleinen Oasen ist wesentlich und muss in Zeiten des Klimawandels Priorität haben. Nebelduschen, grüne Zimmer und so weiter sind nur der berühmte Tropfen auf den immer heißer werdenden Stein.Barbara Löffler, Grenzach-Wyhlen