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LESERBRIEFE

  • Fr, 29. Juni 2001
    Zisch

     

SAHRA, PDS UND AWO

Zur Glosse über PDS-Vorstandsmitglied Sahra Wagenknechts Auftritt in Freiburg ("Die Weltrevolution zu Gast in Freiburg") kamen einige kritische Anmerkungen (BZ vom 22. Juni)

Nur Vermieter, nicht Spender

Die zum Teil sehr witzige Glosse über Sahra Wagenknechts Auftritt in einer unserer Seniorenbegegnungsstätten bedarf einiger Korrekturen: Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) war weder Veranstalter noch Gastgeber der Veranstaltung. Die Räumlichkeiten der öffentlichen Begegnungsstätte wurden der Fraktionsgemeinschaft des Freiburger Stadtrates "Linke Liste - Unabhängige Frauen" gegen eine Raummiete überlassen. Auch andere Fraktionen des Gemeinderates haben schon von diesem Raumangebot Gebrauch gemacht.

Die Getränke wurden nicht von der Arbeiterwohlfahrt "spendiert". Als finanzschwacher Wohlfahrtsverband sind wir nicht einmal in der Lage unsere Mitglieder bei den Mitgliederversammlungen kostenlos zu bewirten. Wir verwenden unsere knappen Finanzmittel für die Arbeit mit behinderten Kindern, für Kindertagesstätten, Drogenhilfeangebote und Altenhilfeangebote und nicht für Besucher eines anderen Veranstalters.

Die AWO wurde 1919 von der SPD-Reichstagsabgeordneten Marie Juchacz als SPD-Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt gegründet, 1933 von den Nazis zerschlagen und sie wurde von AWO-Mitgliedern, die den Naziterror überlebt hatten, 1945 als parteiunabhängiger Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege wiedergegründet.

Christof Thauer, Jack Huttmann (Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Freiburg e.V.)


Kein Geld gesammelt

Die PDS Freiburg lud neben DKP und SAV sowie der Schweizer Partei der Arbeit zu einer Veranstaltung mit Sahra Wagenknecht in Freiburg ein. Die politischen Interessen und die Gründe für diese Zusammenarbeit sind dabei sehr unterschiedlich gewesen. Wir haben sie eingeladen weil sie eine bekannte Person ist mit interessanten und diskussionswürdigen Ansichten und zudem Mitglied des Parteivorstandes der PDS ist. Dazu mag man stehen wie man will.

Anders als beschrieben haben sich Mitglieder der PDS sehr wohl kritisch zu den Ausführungen Sahra Wagenknechts geäußert. Insbesondere in der PDS Freiburg treffen besonders ihre Aussagen zur DDR-Geschichte und dem Mauerbau auf erheblichen Widerstand. Das hat sich bereits im Vorfeld der Veranstaltung in der PDS Freiburg klar herausgestellt. Sahra Wagenknecht ist Vertreterin einer Minderheit im vereinten Deutschland und in der PDS. Im übrigen ist "Sigi" nicht Mitglied der PDS und die BO Freiburg hat kein Geld gesammelt.

Gregory Mohlberg (PDS Freiburg)

Ressort: Zisch

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 29. Juni 2001: PDF-Version herunterladen

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