Der englische Samurai

Kazuo Ishiguro erhält den Nobelpreis für Literatur.
Nach der Entscheidung für Bob Dylan 2016 hat die Schwedische Akademie in Stockholm auch diesmal wieder alle Literaturexperten und Buchmacher überrascht. Margarete Atwood, Amos Oz, aus Proporz- oder politischen Gründen auch den ein oder anderen Afrikaner hatte man auf der Rechnung. Und natürlich den ewigen Favoriten Haruki Murakami; schließlich ist der letzte Literaturnobelpreis für einen Japaner – Kenzaburo Oe 1994 – schon eine Weile her. Aber niemand hatte mit Kazuo Ishiguro gerechnet, einem 1954 in Nagasaki geborenen, aber schon seit 1960 in England lebenden Japaner, der womöglich englischer als die Engländer denkt und schreibt.
Ishiguros bekanntester und wohl bester Roman "Was vom Tage übrig blieb" (1989) erzählt von dem Butler Stevens, der sich durch seine tadellos britischen Tugenden – Pflichtbewusstsein, Zurückhaltung, noble Diskretion, ...
Ishiguros bekanntester und wohl bester Roman "Was vom Tage übrig blieb" (1989) erzählt von dem Butler Stevens, der sich durch seine tadellos britischen Tugenden – Pflichtbewusstsein, Zurückhaltung, noble Diskretion, ...