Lohnt sich der Führerschein mit 17 Jahren?
Immer mehr Leute unter 18 sitzen hinter dem Steuer eines Autos. Der Grund dafür: 2010 wurde der Führerschein mit 17 eingeführt. Lohnt es sich, den Führerschein früher zu machen? Was sind die Vor- und Nachteile?.
Sophia Graf, Klasse 9d, Rotteck-Gymnasium (Freiburg)
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Für den Führerschein mit 17 muss man zunächst die theoretische Prüfung bestehen, die frühestens mit 16 Jahren und neun Monaten absolviert werden kann. Frühestens mit 16 Jahren und elf Monaten sowie nach der bestandenen theoretischen Prüfung kann man die praktische Prüfung ablegen. Bei bestandener Prüfung erhält man eine Prüfbescheinigung, die dann später in den Kartenführerschein getauscht werden muss. Außerdem gelten für den Erwerb des Führerscheins die gleichen Voraussetzungen wie beim Führerschein mit 18.
So muss man zum Beispiel einen Sehtest vorlegen, der nicht älter als zwei Jahre ist, und einen Erste-Hilfe-Kurs absolvieren. Speziell für den Führerschein mit 17 benötigt man noch die Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten. Zudem müssen die Begleitpersonen in der Prüfungsbescheinigung vermerkt werden und weitere Anforderungen erfüllen, die mit zusätzlichen Gebühren verbunden sind. So dürfen die ausgewählten Begleitpersonen nicht mehr als einen Punkt im Fahreignungsregister in Flensburg haben, sie müssen mindestens 30 Jahre alt sein und seit mindestens fünf Jahren den Führerschein der Klasse B besitzen. Außerdem muss die Begleitperson fahrtüchtig sein und darf während der Fahrt nicht schlafen.
Für die Jugendlichen gilt eine zweijährige Probezeit, wie beim normalen Führerschein ab 18, mit verschärften Anforderungen an den Fahrer. Beispielsweise gilt die 0-Promillegrenze. Durch den Umtausch der Prüfungsbescheinigung in den Kartenführerschein ab dem 18. Geburtstag fallen weitere Kosten an. Lohnt sich unter diesen Umständen der Führerschein mit 17?
Befragte Kursstufenschüler gaben als Vorteile an, dass man den Führerschein mit 17 schon vor den Abi-Prüfungen habe und somit nicht noch mehr Stress während dieser Phase habe. Auch die Unabhängigkeit vom "Eltern-Fahrdienst" wurde oft als ein wichtiger Grund genannt.
Die oben erwähnten zusätzlichen Kosten werden dadurch relativiert, dass die Autoversicherung nach der Teilnahme am begleiteten Fahren meist deutlich günstiger ist. Dieser Vorteil wird auch von den befragten Schülern als Hauptgrund genannt. Ein weiterer Vorteil, der von den Befragten angeführt wird, ist die vermehrte Übung im Straßenverkehr und die Tipps sowie die Unterstützung der Eltern oder Begleitpersonen, vor allem in den Anfangsmonaten. Durch vermehrte Fahrpraxis kommt es auch tatsächlich zu weniger Unfällen bei Fahranfängern, wie die im Jahr 2020 veröffentlichte Statistik des Statistischen Bundesamts bestätigt.
Es scheint, dass sich die Einführung des Führerscheins mit 17 nicht nur positiv auf die Verkehrssicherheit auswirkt, sondern sich auch für die Befragten gelohnt hat.
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