Wo man wohnen will
Lueginsland: Nit us de Welt
D Ulrike Derndinger verzehlt hit, wie es eim mit de Wahl vum e Wohnort gehn kann. Eins isch debi klar: Es isch kei lichti Sach.
Sa, 6. Dez 2025, 10:00 Uhr
Lueginsland
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Es geht nit immer guet, wenn e Großstadtmensch mit Sack un Pack uf s Dorf umsiidelt. Im e Buech, wu mir in d Finger kumme isch, het einer gjomert, dass er drej Johr im e romantisch verblendete Irrtum glebt het. Er häb gmeint, dass er im Dorf sinni Rueh un e suferi Luft findet.
Gfunde het er, käb an sinnem scheen renovierte Burehus in de Dorfmitti, e Kircheglockeschlag wie Dunner alli Viertelstund, e schriller Gullergsang, de Gschmack vun Mischtlach in de frisch ufghänkte Wesch, maschinegwehrartigs Bäffze vun de Hund un e Dorfjugend, wu an de Bushaltestell de Bass uffdrillt un chillt. Un wenn in de Ern im Summer de Maihdrescher z Nacht e paar Mol durch s Dorf gwalzt isch, isch er nassgschwitzt wachglege un hätt sich – un d Schnooge, wu surre – verwamse kinne.
Es will schun guet iwerlegt sin, wo mer bliibt. Fir de Peter, er isch mit mer in d Schuel, isch des schun als Bueb klar unser Dorf gsin. Trotzdem het au er sich mit dere Froog ploogt, wu er bliibe will. Er het eifach nix gfunde in sinnere Homebase im Unterdorf, wu er gern mit sinere Freindin in e Wohnung wär. Un uf eimol isch die Anzeig gstande im Amtsblatt.
Er isch e Nacht wachglege, het alli Glockeschläg bis zuem Morgegraue mitzehlt un isch de Weg zue dere Adress in Gedanke durchgange, z Fueß, mit em Rad, mit em Auto. Un derno het er sich entschiede. "Ach was solls, ich geh jetzt vun do weg", het er bim Morgeesse zue de Freindin gsait. "Im Oberdorf bin i zwar furt vun minere Heimet – awer doch nit ganz us Welt!"
