Salzburger Festspiele
Luigis Cherubinis "Médée" an der Tankstelle

Musik, die zum Expressivsten gehört, das die abendländische Musikgeschichte bis dato hervorgebracht hat: Simon Stones und Thomas Hengelbrocks "Médée" in Salzburg ist greifbar lebendig.
Man versteht Beethovens, Wagners und Brahms‘ Begeisterung sofort, wenn man diese Musik hört. Die drei Orchestervorspiele zu Luigi Cherubinis Oper "Médée" (1797) gehören zum Expressivsten, das die abendländische Musikgeschichte bis dato hervorgebracht hatte. Was für eine Dramatik, was für eine Naturgewalt liegt in dieser Musik! Thomas Hengelbrock sucht die revolutionäre Raserei, dieses sinfonische Aufbegehren den Wiener Philharmonikern bei der Premiere der Neuinszenierung dieses von der Aufführungsgeschichte vernachlässigten Werks im Großen Festspielhaus Salzburg regelrecht zu implantieren.
In der Exposition der Ouvertüre, bei den scharfen Punktierungen im zweiten Vorspiel – und bei der finalen Einleitung, in der sich ein gewaltiges tonales Gewitter entlädt. Dass diese Potenzierung des ohnedies Grenzwertigen mit Risiken verbunden ist und Reibungsverluste ...
In der Exposition der Ouvertüre, bei den scharfen Punktierungen im zweiten Vorspiel – und bei der finalen Einleitung, in der sich ein gewaltiges tonales Gewitter entlädt. Dass diese Potenzierung des ohnedies Grenzwertigen mit Risiken verbunden ist und Reibungsverluste ...