"Machen ist wie wollen – nur krasser"

ZISCHUP-FILMTIPP: "Aufstehen im Sitzen" erzählt von der Kunst, am Leben nicht zu verzweifeln, auch wenn es einen hart erwischt.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Kristina Vogel  | Foto: Sebastian Gollnow
Kristina Vogel Foto: Sebastian Gollnow
Und plötzlich ist da der Aufprall – wie aus dem Nichts. Sofort weiß die Sportlerin Kristina Vogel, dass mit ihr etwas Furchtbares geschehen ist. Etwas Unumkehrbares. Und dann macht sie sich auf den langen und steinigen Weg in ihr neues Leben.

Der Film "Aufstehen im Sitzen" ist eine Dokumentation von der Journalistin Stephanie Müller-Spirra und dem ehemaligen Fußballspieler Florian Weichert. Er wurde im Auftrag des RBB erstellt und ist aktuell in der ARD-Mediathek unter der Rubrik "Dokumentationen, die Mut machen" zu sehen. Im Film geht es um die Bahnradsportlerin Kristina Vogel, deren Leben eine plötzliche Wende nimmt, als sie während einer Trainingseinheit im Jahr 2018, im Alter von nur 28 Jahren, schwer verunglückt.

Die elffache Weltmeisterin und Doppelolympiasiegerin sitzt seitdem im Rollstuhl, denn sie ist querschnittsgelähmt. Aber – wie findet ein Mensch nach einem solchen Schicksalsschlag zurück in sein Leben? Dieser Frage geht der Film "Aufstehen im Sitzen" nach und zeigt dabei auf, welchen Weg Kristina Vogel gehen musste. Vogel selber würde sagen durfte, denn trotz Handicap ist sie glücklich darüber, den Unfall überlebt zu haben.

Die bewegende Dokumentation fesselt den Zuschauer von Beginn an. Man ist sehr nah dran an Kristina Vogel, erlebt sie lachend und weinend, mal im Dialog mit der Interviewpartnerin, in anderen Abschnitten als Beobachter des Aufbautrainings oder auch in privaten Situationen. So nimmt man beispielsweise teil an ihrem ersten Geburtstag nach dem Unfall, den sie nach monatelangem Klinikaufenthalt zu Hause in Erfurt zusammen mit ihrer Familie und mit ihren Freunden feiert.

Sehr authentisch vermittelt der Film verschiedene Phasen des langen Weges zurück in ein selbständiges Leben – bei dem Kristina Vogels Motto "Machen ist wie wollen – nur krasser" sicher sehr hilfreich ist. Denn es gibt viel zu tun, harte Arbeit ist vonnöten. Für Kristina und auch für die engen Wegbegleiter, welche gefordert sind. Dies zeigt uns dieser Film. Ganz besonders aber ist er ermutigend. Denn er zeigt, dass es möglich ist, eine tiefe Krise zu bewältigen. Dass man nicht alleine gelassen wird und dass es immer Dinge gibt, die es zu erleben lohnt, egal mit welchem Handicap.

Grauer Novembertag? Schmuddelwetter im Winter? Mach’ dir nichts daraus. Und handle nach dem Motto "Machen ist wie wollen – nur krasser" und schaue den Film an, es lohnt sich auf jeden Fall! Der Dank gilt am Ende Kristina Vogel, die uns an ihrem Leben teilhaben lässt und uns dadurch wirklich sehr ermutigt.
PDF-Version herunterladen Fehler melden

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel