Zischup-Interview
"Man ist in dieser Zeit enger verbunden"
Von 10. März bis 9. April fand in diesem Jahr der muslimische Fastenmonat Ramadan statt. Vanessa Laag hat zwei ihrer muslimischen Mitschülerinnen, Nisa Öztürk und Soumia Fakir, dazu befragt.
Vanessa Laag, Klasse 9a, Scheffel - Gymnasium (Lahr)
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Nisa: Ich freue mich richtig und bin auch wirklich aufgeregt, weil Ramadan ein heiliger Monat ist.
Zischup: Was gefällt euch am Ramadan am meisten?
Soumia: Dass die Familie zusammenkommt und zusammen isst.
Nisa: Ich finde es schön, dass man sich öfter trifft. Man kommt mit allen zusammen und ist enger verbunden.
Zischup: Seid ihr traurig, wenn der Ramadan vorbei ist?
Soumia: Einerseits nein, weil ich dann wieder essen kann, wann ich will, aber andererseits ist es schon traurig, weil man sich während des Ramadan viel mit Freunden trifft und viel Zeit mit seiner Familie verbringt.
Nisa: Ich finde es schon traurig, da alle nach Ramadan wieder getrennte Wege gehen und man manche Leute nicht mehr so oft nach Ramadan sieht, weil sie dann nicht mehr so oft in die Moschee gehen. Man trifft sich auch nicht mehr so oft mit der Familie, um zusammen zu essen. Es ist aber schon schön, nach 30 Tagen Fasten wieder zu jeder Zeit essen und trinken zu dürfen.
Zischup: Was ist eure beste Ramadan-Erinnerung?
Soumia: Als die Freunde meines Vaters zum Essen vorbeikamen und uns Geschenke mitbrachten.
Nisa: Als ich mich mit Freunden getroffen habe, wir zusammen in die Moschee gegangen sind und gebetet haben.
Zischup: Glaubt ihr, dass der Ramadan euch als Person verändert?
Soumia: Ich finde schon, da ich durch den Ramadan viel geduldiger geworden bin.
Nisa: Ich finde auch, dass mich Ramadan verändert, da man versucht, während Ramadan die beste Version seiner selbst zu werden.
Zischup: Was sollten Nicht-Muslime eurer Meinung nach über den Ramadan wissen?
Soumia: Es ist nicht ungesund, zu fasten, außerdem essen wir abends.
Nisa: Wir fasten freiwillig. Wir werden nicht dazu gezwungen.
Zischup: Was ist euer Lieblingsessen während des Ramadan?
Soumia: Ich finde, Suppe und Börek sind am besten.
Nisa: Ich schätze in der Zeit alles Selbstgemachte.
Zischup: Wer freut sich eurer Meinung nach mehr auf den Ramadan? Kinder oder Erwachsene?
Soumia: Ich glaube, dass sich vor allem Kinder sehr auf Ramadan freuen, weil es das Zuckerfest gibt und viele Kinder sehr aufgeregt auf diesen Tag warten.
Nisa: Aber Erwachsene haben mehr Wissen und freuen sich eventuell deswegen mehr.
Soumia: Stimmt. Kinder und Erwachsene freuen sich, glaube ich, gleich viel, schließlich ist Ramadan für beide eine besondere Zeit.
Zischup: Wann fällt es euch am schwersten zu fasten?
Soumia: Im Sportunterricht. Danach hat man immer Durst.
Nisa: Für mich ist auch der Sportunterricht am schwierigsten in dieser Zeit.
Zischup: Wieso ist Ramadan jedes Jahr an einem anderen Datum?
Soumia: Weil sich Ramadan nach dem islamischen Mondkalender richtet. Der islamische Kalender basiert auf dem Mondzyklus, der etwa 29 bis 30 Tage dauert.
Nisa: Ja, deshalb verschiebt sich Ramadan jedes Jahr um zehn bis zwölf Tage.
Zischup: Würdet ihr es vorziehen, wenn Ramadan jedes Jahr zur gleichen Zeit stattfinden würde?
Soumia: Ich würde es schon vorziehen, wenn Ramadan jedes Jahr im Sommer stattfinden würde. Die Tage wären zwar länger, aber das Zuckerfest würde dann höchstwahrscheinlich in die Sommerferien fallen und ich könnte es dann mit meiner Familie in Algerien feiern.
Nisa: Eigentlich habe ich kein Problem damit, dass sich die Zeiten ändern, in denen der Ramadan stattfindet.
Zischup: Sollten alle Muslime fasten?
Soumia: Ja, alle außer Frauen, die ihre Tage haben, schwangere Frauen und Menschen auf Reisen…
Nisa: …und Alte und Kranke.
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