"Man redet vor mehr als 100 Menschen"
Mit viel Humor, Mut und Begeisterung stand Jonas Begger (12) als Kinderstatthalter "Jonas vo de Enninger", in der letzten Fasnacht in Schopfheim im Mittelpunkt des närrischen Geschehens. .
Miriam Begger, Giulia Di Martino und Purity Ezeigbo, Klasse 4, Grundschule Wiechs (Schopfheim)
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BZ: Kann das jeder werden?
Jedes Kind zwischen neun und zwölf Jahren, das Spaß an der Fasnacht hat, kann Kinderstatthalter werden. Man muss nur bei der Narrenzunft nachfragen, ob sie noch jemand suchen.
BZ: Was macht man als Kinderstatthalter?
Man hält Reden bei den Zunftabenden und bei jeder Station vom Ohmengeld-Eintreiben, das meiste auf Alemannisch. Mit der Zunft geht man auf viele Umzüge und natürlich dann auf die Fasnachtskampagne in Schopfheim. An allen Terminen ist der Kinderstatthalter dabei, außer bei den Lumpenbällen abends. Die Fasnachtsumzüge in Schopfheim führt der Kinderstatthalter mit seinem Wagen sogar an. So war ich der Erste, den die Leute am Umzug gesehen haben. Am Zunftabend steht man auch vorne an der Tür und begrüßt mit dem Statthalter die Besucher. Ich habe jedem die Hand gegeben.
BZ: Wie war es, vor so vielen Leuten Reden zu halten und die vorher zu schreiben?
Es war sehr aufregend und ich war vorher immer etwas nervös – auch weil ich normalerweise kein Alemannisch rede. Grad am Zunftabend redet man vor mehr als 100 Menschen. Aber es hat mir viel Spaß gemacht und man hat auch etwas Routine bekommen. Die Reden musste ich zum Glück nicht selbst schreiben, sondern hatte Hilfe beim Formulieren und Ausdenken. Ich habe mir aber viele Gedanken gemacht, was ich sagen will, und manchmal auch was spontan ergänzt oder geändert.
BZ: Was war dein schönstes Erlebnis?
Als ich während des Ohmengeld-Eintreibens im Rathaussaal von Schopfheim war und es Suppe gegeben hat. Da durfte ich mit dem Bürgermeister und dem Statthalter am Kopfende der Tische sitzen.
BZ: Fandest du es anstrengend, Kinderstatthalter zu sein?
Es sind ja einige Termine. Der Kinderstatthalter wird erst am Kinderlumpenball des Hexenzinkens enthüllt, dadurch hat man nicht so viele Termine wie der Statthalter. Aber es ist trotzdem eine volle Zeit und man hat viele Aufgaben und Termine. Aber mir hat es sehr viel Spaß gemacht und beim Ohmengeld-Eintreiben, hat mich mein Lehrer sogar von der Schule befreit und ich hatte einen Tag schulfrei, sodass ich schon am Morgen mit in die Schulen und Kindergärten gehen konnte.
BZ: Wie kamst du auf die Idee für dein Kinderstatthaltergeschenk, das Narrenbaum-Aufzuchtset?
Die Enninger, mein Fasnachtsverein, stellen jedes Jahr den Narrenbaum in Schopfheim. Da lag es nahe, etwas zu machen, das mit dem Baum zu tun hat. Es hat schon ein paar Wochen gedauert, aber dann kam meinem Papa die Idee und ich fand sie gleich super. Es war dann etwas Arbeit, die "Tannenbaum-Sets" in echte Narrenbaum-Sets zu verwandeln, aber mit Hilfe ging auch das schnell.
BZ: Möchtest du später auch normaler Statthalter werden?
Das weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Ich habe bei der Fasnacht gesehen, wie viele Termine und Aufgaben es für Mike, den Statthalter, waren. Das stell ich mir anstrengend vor. Und mir macht die Straßenfasnacht als Enninger megaviel Spaß. Ob ich da nochmal aussetzen möchte, muss ich mir dann überlegen, wenn ich alt genug dafür bin, und wenn sie mich dann überhaupt fragen, ob ich Statthalter sein will.