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Zisch-Interview

"Man sollte ein Allrounder sein"

  • Klasse 4a, Johann-Henrich-Büttner-Schule & Altenheim

  • Do, 04. Dezember 2014, 10:10 Uhr
    Zisch-Texte

Die Klasse 4a der Johann-Henrich-Büttner-Schule mit ihrer Klassenlehrerin Gabriele Kempf interviewte den Redaktionsleiter der Lahrer BZ, Manfred Dürbeck, am 17. November mit 21 Fragen in rund 45 Minuten.

Manfred Dürbeck beim Klassenbesuch   | Foto: Privat
Manfred Dürbeck beim Klassenbesuch Foto: Privat
Wir durften Manfred Dürbeck zu seinem Beruf und zur BZ befragen. Unsere Klasse bereitete einen Fragenkatalog vor. Die interessantesten und informationsreichsten Fragen und Antworten waren:

Zisch: Warum und wie wurden Sie Redakteur?

Dürbeck: Ich studierte Deutsch, Geschichte und Philosophie, weil ich Gymnasiallehrer werden wollte. Als daraus nichts wurde, machte ich eine Ausbildung bei der Zeitung, weil ich schon während des Studiums oft als freier Mitarbeiter Artikel für die Zeitung schrieb. Ich wurde pro gedruckte Zeile bezahlt. Das machte mir immer Spaß. Am Anfang war ich Krankheitsvertreter und 1985 bekam ich eine feste Redakteurstelle. Jetzt bin ich Redaktionsleiter bei der Lahrer BZ.

Zisch: Was sind Ihre Aufgaben?

Dürbeck: Ich bin Ansprechpartner für Mitmenschen, die ein Anliegen in die Öffentlichkeit bringen wollen. Aus der Vorlage verschiedener Texte wähle ich wichtige Artikel aus. Ich leite die Redaktion, organisiere, verteile die Aufgaben und Gelder, halte Kontakt zu Gemeindeverwaltungen und Behörden, zum Beispiel zur Polizei, und schreibe Artikel.

Zisch: Was muss man als Redakteur besonders gut können?

Dürbeck: Man sollte ein Allrounder sein, sich für viele Dinge interessieren, sehr flexibel sein, Stress und Zeitdruck gut vertragen, sich schnell in verschiedene Sachverhalte einarbeiten können und diese dann in verständliche Worte bringen. Alle Redakteure in unserer BZ haben Abitur und studierten in verschiedenen Richtungen.

Zisch: Wie sind Ihre Arbeitszeiten?

Dürbeck: Ich arbeite in der Regel von neun Uhr bis 21.30 Uhr, aber bei Bedarf auch mal bis 24 Uhr.

Zisch: Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf besonders gut?

Dürbeck: Er ist sehr abwechslungsreich und voller Überraschungen.

Zisch: Können Sie sich an besonders spannende, traurige oder lustige Situationen in Ihrem Beruf erinnern?

Dürbeck: Da gab es viele, zum Beispiel einen Vorfall in Altenheim. Ein Mann drohte, seine Frau umzubringen. Er wollte mit einem Zeitungsredakteur reden. Die Polizei mit Sonderkommando und Hubschrauber war schon vor Ort, als ich um fünf Uhr morgens hinfuhr. Der Mann wollte hauptsächlich erzählen und sich beschweren. Er wollte, dass dies in die Zeitung kommt. Ich habe es nicht geschrieben, weil es ganz private Dinge waren. Am Schluss wurde er von der Polizei überwältigt und es ist nichts Schlimmeres passiert. Sehr traurig war der Flugzeugabsturz in Friesenheim, zu dem ich gerufen wurde. Drei Männer sind damals verbrannt. Besonders beeindruckend für mich war die Hilfsaktion "Weihnachtbrücke" in Offenburg. Ich fuhr als Redakteur mit nach Polen in verschiedene Waisenhäuser. Es war für mich sehr berührend, die Freude der Kinder über Kleinigkeiten wie einen Bleistift zu sehen.

Zisch: Warum machen Sie das Zisch-Projekt?

Dürbeck: Das Zisch-Projekt gibt es jetzt schon 10 Jahre. Wir stellten fest, dass junge Leute nicht mehr viel Zeitung lesen. Deshalb wollten wir über das Projekt Zeitung in der Schule den Schülern das Zeitunglesen näher bringen. Sie sollten die Zeitung als Informationsquelle für allgemeine und besonders für regionale Themen kennenlernen.

Am Schluss machten wir noch einen kleinen Wettbewerb. Wir mussten den Zeitungsartikel "Mobilfunkmast kommt auf Feuerwehrturm" suchen. Maren hat als Erste den Bericht gefunden. Manfred Dürbeck erklärte uns noch die "Bücher" der Zeitung. Dann musste er leider wieder gehen. Wir bedankten und verabschiedeten uns. Das war eine sehr schöne und lehrreiche Unterrichtsstunde.

Ressort: Zisch-Texte

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