Manche Situationen gehen einem schon nah

ZISCH-INTERVIEW: Wie es ist, im Schichtdienst zu arbeiten und wie man mit der Angst vor einem Einsatz umgeht, erzählt Patrik Fritz.  

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Im Einsatz  | Foto: Thaut Images (fotolia.com)
Im Einsatz Foto: Thaut Images (fotolia.com)

Zisch-Reporterin Annalena Wagner aus der Klasse 4 a der Johann-Heinrich-von-Landeck Schule in Bad Krozingen hat den Rettungsassistenten Patrik Fritz interviewt, der beim Deutschen Roten Kreuz in Müllheim arbeitet.

Zisch: Warum bist du Rettungsassistent geworden?
Patrik Fritz: Weil ich Menschen helfen wollte.
Zisch: Welche Aufgaben hast du als Rettungsassistent?
Fritz: Ich muss den kranken und verletzten Menschen helfen.
Zisch: Was macht dir bei dieser Arbeit am meisten Spaß?
Fritz: Ich kann den Menschen helfen. Und ich kann den meisten Personen ein bisschen die Angst vor dem Krankenhaus nehmen.
Zisch: Was machst du bei dieser Arbeit überhaupt nicht gerne?
Fritz: Wenn wir zu einem Einsatz gerufen werden und betrunkene Kids und Teenies
behandeln müssen.
Zisch: Hast du auch mal was Lustiges bei der Arbeit erlebt?
Fritz: Wenn man einen Rettungswagen benötigt, ist das nie lustig. Manche Personen haben Angst um ihr Leben, manche kämpfen sogar um ihr Leben, andere werden aggressiv und gehen auf uns los. Dann gibt es Personen, die sich gar nicht helfen lassen wollen.
Zisch: Hattest du schon mal einen Unfall mit dem Krankenwagen?
Fritz: Ja, aber nicht im Einsatz. Als wir einen Patienten in der Klinik abgeliefert hatten und zurück zur Rettungsstelle wollten, hatten wir einen Unfall, uns ist aber nichts passiert.
Zisch: Gehst du gerne zur Arbeit?
Fritz: An den meisten Tagen schon. Natürlich gibt es immer wieder mal einen Tag, an dem man keine große Lust hat.
Zisch: Wie sind deine Arbeitszeiten?
Fritz: Ich arbeite im Schichtdienst. Die Tagesschicht geht von sieben bis 18 Uhr und die Nachtschicht von 18 bis sieben Uhr.
Zisch: Wie sieht dein Dienst im normalen Ablauf aus?
Fritz: Ich komme pünktlich zur Rettungsstelle, ziehe mich um, danach kontrolliere ich mit meinem Kollegen den Rettungswagen, eventuell müssen wir Material nachfüllen, oder den Rettungswagen säubern. Danach gehen wir Frühstücken oder Abendessen. Nach den Einsätzen muss der Rettungswagen immer desinfiziert und oft auch gereinigt werden. Wir müssen auch Materialen wie Medikamente und Verbände in der Klinik besorgen. Wenn die Dienstkleidung von der Reinigung gebracht wird, müssen wir diese verräumen.
Zisch: Musst du an Weihnachten arbeiten?
Fritz: Das kann schon vorkommen, aber meist übernehmen die Kollegen, die keine Familie haben.
Zisch: Hast du Angst vor einem Einsatz?
Fritz: Das nicht, aber man macht sich seine Gedanken auf der Anfahrt.
Zisch: Was musst du beachten, wenn du mit Blaulicht und Sirene fährst?
Fritz: Dass man keinen gefährdet. Man muss nicht nur auf die Straße schauen, sondern auch auf andere Leute oder Tiere achten. Wir schalten die Sirene aus, wenn wir auf der Straßenseite eine Reiterin sehen. Das Pferd würde sich sonst erschrecken.
Zisch: Ist es nicht schwer, immer nur verletzte Menschen zu sehen?
Fritz: Es sind mehr kranke als verletzte Personen. Natürlich ist es nicht immer leicht, aber man darf die Situationen nicht mit nach Hause nehmen. Manches geht einem schon nah.

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