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Maßmacher

Maßgeschneidert – Was bedeutet das eigentlich?

  • Mi, 06. Mai 2020, 15:32 Uhr

Anzeige Maßanzug, Maßkonfektion, Stangenware – Marco Mesler der "Maßmacher" erklärt die wichtigsten Fachbegriffe zum Thema Individualmode.Marco

  | Foto: Felix Risch für Maßmacher
Foto: Felix Risch für Maßmacher
"Maßgeschneidert" – das klingt erst mal toll, aber was wirklich dahinter steckt, weiß kaum jemand. Marco Mesler vom Freiburger Label "Maßmacher" kennt das Problem nur zu gut, denn bevor er und sein Team dem Kunden den richtigen Anzug verkaufen können, müssen sie häufig erst Aufklärungsarbeit leisten. Marco Mesler erklärt für die Badische Zeitung die drei Kategorien Konfektionsanzug (Stange), Maßkonfektionsanzug und Maßanzug:

Der Maßanzug

Maßschneiderei ist der handwerkliche Ursprung der klassischen Herren- und Damenmode. Der Schneider erstellt einen individuellen Schnitt für die exakten Anforderungen des Kunden. Die Maßschneiderei ist einmalig und bei der Umsetzung von Kundenwünschen gibt es quasi keine Grenzen. Diese Einmaligkeit hat allerdings seinen Preis. Die handwerkliche Maßschneiderei, die an vielen Stellen von Hand genäht und bearbeitet wird, ist nicht günstig. Der Schneider benötigt für einen maßgeschneiderten Anzug ungefähr 60 Stunden. Der Preis für diese Einzigartigkeit beginnt in der Regel bei circa 4000 Euro.
Die "Maßmacher" bieten diese Option in einer abgespeckten Variante an – handmade in Italy nennt sich das Programm einer separaten Fertigung. Die Kleidungsstücke werden dabei komplett von Hand gefertigt. Einen solchen Anzug gibt es bereits ab 1800 Euro.

Der Maßkonfektionsanzug

Die Maßkonfektion lehnt sich an das Grundprinzip der Maßschneiderei an – mit einem Unterschied: In der Maßkonfektion wurden bereits Grundschnitte für einzelne Größen digital hinterlegt. Bei Termin vor Ort im Laden wird mit Hilfe von Maßband und Schlupfmodellen Maß genommen. Die Kunden wählen Stoff, Schnitt, Knöpfe und Extras aus – ganz individuell. Gefertigt werden die Kleidungsstücke in einer Schneiderei, die auf Maßkonfektion spezialisiert ist: Hier werden die einzelnen Kundenänderungen und Anpassungen direkt am Computer hinterlegt und im Anschluss werden die Stoffe zugeschnitten. Unter Maßkonfektionären gibt es eklatante Unterschiede. Die "Maßmacher" können so viel am Kleidungsstück verändern und verarbeiten, dass der Unterschied zum Maßanzug nur noch marginal ist. Schon drei bis vier Wochen nach dem Maßnehmen und der Bestellung liegt das individuelle Kleidungsstück zur Anprobe bereit. Diese Optimierung der Arbeitsschritte bringt neben der Zeitersparnis auch noch einen weiteren entscheidenden Vorteil: Der Preis für einen maßkonfektionierten Anzug startet schon bei circa 700 Euro.

Der Konfektionsanzug
Im Gegensatz zu Maßanzügen und Maßkonfektionsanzügen, sind Konfektionsanzüge die preisgünstige Variante "von der Stange". In der Konfektion werden aus Gründen der Kalkulation sehr einfache Materialien verwendet. Natürlich gibt es auch Konfektionsanzüge aus italienischen Webereien, die liegen aber häufig deutlich über den Preisen der Maßkonfektion. Konfektionsanzüge werden zudem nicht einzeln zugeschnitten. Einen eigenen Cut gibt es nur beim Maßanzug beziehungsweise in der Maßkonfektion. Die Verarbeitung des Innenlebens eines Konfektionssakkos wird ebenso nicht nach Schneiderhandwerk verarbeitet. Auch hier werden Kosten und Material gespart. Futter und Taschen werden beispielsweise verklebt und nicht vernäht. Das rächt sich dann nach ein paar Durchgängen in der Reinigung: Kleberückstände werden sichtbar und das Innenfutter und der Stoff an der Brusttasche beginnt sich häufig zu wellen.
Maßmacher ist ein Modelabel aus Freiburg, das sich auf die sogenannte Maßkonfektion spezialisiert hat. In ihren Verkaufsräumen in der Freiburger Belfortstraße 27 können sich Kunden umschauen und sich ausführlich beraten lassen. Wer keine Zeit zum Vorbeischauen hat, dem bietet Maßmacher auch einen besonderen Maßkonfektionsservice per Onlinestore an.

Dossier: Massmacher

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