Zischup-Interview
"Mein Traum ist, einen Langspielfilm ins Kino zu bringen"
Jonas Thielcke ist 27 Jahre alt, kommt aus Freiburg und wohnt zurzeit in München. Er arbeitet als Regisseur und Regieassistent bei Film und Fernsehen. .
Luis Chivite-Klumpp, Klasse 9b, Kepler-Gymnasium (Freiburg)
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Zischup: Wie war das denn bei Ihnen?
Thielcke: Angefangen habe ich als Set-Praktikant bei verschiedenen deutschen Fernsehsendern, zum Beispiel beim "Tatort Freiburg". Dann habe ich mich hochgearbeitet, wurde erst zweiter Regieassistent und später erster Regieassistent. Das bin ich auch heute noch, nur dass ich manchmal kleine Aufträge als Regisseur habe und auch viele Filme nebenher drehe. Mir gefällt diese Mischung aus kleineren Projekten als Regisseur, bei denen ich meine eigenen Ideen umsetzen kann, und der Mitarbeit an professionellen Filmsets als Regieassistent, bei denen ich Erfahrung sammeln kann für meine eigenen Projekte.
Zischup: Warum wollten Sie Regisseur werden?
Thielcke: Ich hatte schon immer eine Begeisterung für Filme und mit der Zeit habe ich gemerkt, dass ich super gerne Geschichten inszeniere.
Zischup: Wann haben Sie Ihren ersten Film gedreht?
Thielcke: So ab der achten, neunten Klasse habe ich kleine Filme mit Freunden gedreht und mit Windows Movie Maker geschnitten. Den ersten Film, den ich auch veröffentlich habe, habe ich kurz nach dem Abitur 2014 gedreht.
Zischup: Was gefällt Ihnen am Beruf des Regisseurs?
Thielcke: Zum einen gefällt mir die Arbeit mit dem Team und den Schauspielern. Außerdem mag ich das Location-Scouting – mir Orte anzusehen und zu überlegen, welcher Ort passt zur Geschichte. Zu überlegen, wie ich die Geschichte am besten in Bilder umsetzen kann, die das Publikum später auch mitnimmt. Bei der Arbeit an Filmsets sieht man auch sehr viele Orte, die man sonst nicht sieht. Ich habe schon in Häusern gedreht, die bald abgerissen werden sollten und in einer Luxusvilla mit Krokodilleder an den Wänden. Einmal habe ich in Spanien gedreht, das war auch interessant.
Zischup: Wie sieht die Vorbereitung aus? Was gehört alles dazu?
Thielcke: Als Regisseur überlege ich, wie ich die Wörter aus dem Drehbuch in Bilder umsetzen kann. Ich erstelle ein Storyboard, in dem jede Szene als Bild dargestellt wird, wie in einem Comic. Man überlegt, welche Menschen und welche Orte zum Drehbuch passen. Parallel werden die Schauspieler gecastet. Das übernehme ich bei kleineren Projekten selbst. Bei größeren Projekten überlässt man das einer Casting-Agentur. Aber auch hier ist der Regisseur mit in die Entscheidungsprozesse für die Besetzung, Kostüme, Requisiten und so weiter eingebunden.
Zischup: Was sind Ihre Aufgaben als Regieassistent?
Thielcke: Als Regieassistent bin ich die rechte Hand des Regisseurs. Ich unterstütze ihn, indem ich das Drehbuch sehr genau durcharbeite, damit ich weiß, was als Nächstes passiert, da man beim Film nie chronologisch dreht, sondern zum Beispiel alle Szenen, die an einem Ort spielen, direkt hintereinander aufnimmt. Am Set sage ich dann für alle an, was als Nächstes kommt und wo die Figuren gerade herkommen. Dann kann sich der Regisseur auf die Schauspieler und die Szenen fokussieren.
Zischup: Was waren bisher Ihre größten Projekte? An was arbeiten Sie gerade?
Thielcke: Meine größten Projekte bisher waren die Arbeit als Assistent der Aufnahmeleitung beim ZDF-Krimi "Ein starkes Team", Regieassistent bei der Serie "Dahoam is Dahoam" und bei "Aktenzeichen XY". Mein größtes Projekt als Regisseur war bisher "Sommergeschichten eines Badesees", das ich gerade schneide. Nebenher bereite ich neue Projekte vor, ich erstelle zum Beispiel gerade ein Treatment, das ist eine ausführliche Inhaltsbeschreibung, für mein Langfilm-Debüt als Regisseur und sammle damit Geld für die Umsetzung dieses Projekts.
Zischup: Was ist Ihr größter Traum?
Thielcke: Mein Traum und aktuell mein Ziel ist, einen Langspielfilm zu drehen und in die Kinos zu bringen. Außerdem würde ich gerne mein ganzes Geld mit Regie verdienen.
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