"Mein Ziel ist ein Turnier in Australien"

Der Lörracher Bernd Martin ist einer der besten Tennisspieler der Welt in der Altersklasse 75+. Jona Müller von der Grundschule Langenau hat ihn interviewt. .  

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Jona Müller mit dem Tennisspieler Bernd Martin  | Foto: Nicole Müller
Jona Müller mit dem Tennisspieler Bernd Martin Foto: Nicole Müller
BZ: Im Oktober 2024 wurden Sie zum besten Tennisspieler der Welt in der Altersklasse 75+ und Sie gehören schon seit vielen Jahren zu den Besten in der Weltrangliste. Wie fühlt es sich an, einer der besten Tennisspieler der Welt zu sein?
Ich bin stolz auf meine Leistung, weil ich mit den besten Tennisspielern der Welt in meiner Altersklasse mithalten kann. Man muss immer wieder Turniere gewinnen, um ganz oben in der Weltrangliste zu bleiben.

BZ: Warum sind Sie erst in Ihrer Rente so richtig durchgestartet?
Ich habe als Rektor der Dualen Hochschule in Lörrach viel gearbeitet und wollte für meine Familie und meine Kinder gerne Zeit haben. Für meine Aufgaben in der Politik musste ich mich oft stark einsetzen. Trotzdem bin ich nicht erst in meiner Rente spitze geworden. Die Grundausbildung muss schon gut sein. Tennis ist wie Fahrradfahren, was man als Kind lernt, verlernt man nicht.

BZ: War Tennis schon immer wichtig für Sie und haben Sie früher schon viel Tennis gespielt?
Tennis war mir schon immer wichtig, aber ich durfte erst mit 15 Jahren spielen. Im Studium habe ich etwa sieben bis acht Jahre lang sehr viel trainiert und ein bisschen Geld verdient. Ich spielte für einen Berliner Verein in der Regionalliga – das ist die zweithöchste Liga im Tennis.

BZ: Was war Ihr schönstes Erlebnis in Ihrer Tenniskarriere?
Das war natürlich der Gewinn der Weltmeisterschaft mit der deutschen Nationalmannschaft. Ich war der Kapitän, was wie ein Trainer ist, und habe bestimmt, wer mitspielt. Wir waren vier gute Leute und hatten einen super Zusammenhalt. Man kommt als Sieger aufs Treppchen, hält die Meisterschale in der Hand, die deutsche Fahne wird gehisst und die Nationalhymne wird gespielt – das war ein tolles Gefühl.

BZ: Wo war Ihr weitestes Turnier und welches möchten Sie noch gerne spielen?
Das am weitesten entfernte Turnier bisher war in Florida, USA. Mein Ziel wäre ein Turnier in Australien, dabei die Australian Open zu besuchen und am liebsten das Doppel mit meinem Sohn zu spielen.

BZ: Wie oft trainieren Sie und mit wem?
Ich spiele drei bis vier Mal mal in der Woche Tennis und mache Fitness. Mit wem ich trainiere, das ist eine gute Frage, das ist schon eine große Schwierigkeit. Meistens trete ich gegen Leute an, die zehn bis zwanzig Jahre jünger sind. In der Schweiz spiele ich für eine Herren-55-Mannschaft an Platz 1 und habe bisher noch kein Spiel verloren. Außerdem trainiere ich in Nordrhein-Westfalen ein paar Wochen im Jahr mit anderen in meinem Alter, die ungefähr gleich stark sind wie ich.

BZ: Wie bereiten Sie sich auf ein großes Turnier vor?
Da muss man sich gut vorbereiten. Zwei Wochen trainiere ich jeden Tag Tennis und mache Fitness. Am wichtigsten ist, auch Matches zu spielen, damit ich zwei, drei Stunden lang Konzentration, Ausdauer und Nerven trainiere. Zum Turnier reise ich drei Tage vorher an, damit ich mich an das Wetter, die Plätze und daran, wie die Bälle sich bei jedem Wetter anders bewegen, gewöhnen kann.
Schlagworte: Jona Müller, Bernd Martin

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