Zischup-Schreibwettbewerb Frühjahr 2015

Menschen sind wie Wölfe

Vernetzt oder verlassen? Wenn man diese Frage Jugendlichen stellt, bekommt man viel zu oft "Irgendwie beides" zur Antwort. Jasmin Urschinger, Schülerin des Theodor-Heuss-Gymnasiums geht in ihrem Text dieser Zweideutigkeit nach.  

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Man kommt nach Hause, startet den Computer, meldet sich an. Meldet sich an, um dem Alltag zu entfliehen. Ohne sich etwas dabei zu denken, denn man möchte ja auf dem neuesten Stand sein. Mit Freunden in Kontakt bleiben oder sich einfach nur von Post zu Post klicken. Doch wie so oft im Leben, gibt es auch hier eine Kehrseite der Medaille. Entsprichst du nicht dem Ideal von jemandem, wirst du auch genauso behandelt. Menschen, die man nicht kennt oder mit denen man nichts zu tun hat, kommentieren plötzlich Bilder von einem selbst mit Sätzen wie: "Du bist hässlich" oder "fette Sau". Oft steigern sich solche Beleidigungen, und man selbst verliert dadurch Selbstvertrauen. Es ist wie ein Schlag mitten ins Gesicht. Fremde Menschen urteilen über dich und wollen dich einfach nur fertig machen, oft ohne Grund, öffentlich und so, dass es jeder sehen kann. Viele schließen sich an und machen mit.

Dann loggt man sich eben aus. So lautet der Rat vieler Menschen. Doch das bringt nichts, man will ja wissen, auf was man sich am nächsten Tag gefasst machen muss. Und nur weil man es selbst nicht sieht, hören die anderen damit noch lange nicht auf, denn sie haben ein neues Opfer gefunden. Damit lösen oder verdrängen sie zum Teil auch ihre eigenen Probleme, denn Menschen sind wie Wölfe – sie werden gebissen und beißen. Das heißt: Statt die Probleme auf sich zu nehmen, suchen Menschen andere, um den Frust und die Wut rauszulassen, sie verletzten andere. Der Gang zur Schule wird für das Opfer zur Qual. Viele schauen einen an, und manche beleidigen auch jetzt weiter. Niemand steht mehr zu einem. Aus Angst genauso runtergemacht zu werden, machen sie lieber mit. Ein Mensch, dessen Alltag aus Arbeit und Stress besteht, kann sich kaum vorstellen, wie es ist, nicht angenommen zu werden. Man fühlt sich immer depressiver, immer leerer.



Auf Dauer suchen Jugendliche in diesem Fall dann verzweifelt nach Auswegen. Sie trinken Alkohol, konsumieren Drogen oder schwänzen die Schule. Auch Selbstverletzung gehört zum Alltag vieler Mobbing-Opfer. Doch wie können Außenstehende helfen? Und wie kann man sich selbst helfen? Am wichtigsten ist die Einsicht, dass man Hilfe braucht. Und dann sollte man zu einer Person gehen, der man vertrauen kann – ob das nun ein Vertrauenslehrer, ein Freund oder die Familie ist, ist dabei vollkommen egal. Diese Person sollte gemobbte Jugendliche mit Vorsicht behandeln. Es braucht viel Verständnis, denn nur so findet der Jugendliche wieder auf die richtige Bahn.

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