"Mich begeistert, dass jedes einzelne Teil eine Geschichte hat"

ZISCHUP-INTERVIEW mit dem Secondhandladenbesitzer Dorjee Phu über Vintage-Mode, die Klassifizierung gebrauchter Klamotten und seine Kleiderquellen .  

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Dorjee Phu in seinem Freiburger Laden „Little Tibet Vintage"  | Foto: Maxim Melzer
Dorjee Phu in seinem Freiburger Laden „Little Tibet Vintage" Foto: Maxim Melzer

In den letzten Jahren wurden Secondhandkleider zum Trend, vor allem Jugendliche finden an der Nachhaltigkeit, die Secondhand mit sich bringt, aber auch am Vintage-Style, den die meisten Kleider haben, Gefallen. In Freiburg gibt es einige Secondhandläden. Zwei davon gehören Dorjee Phu (genannt Phu): "Little Tibet Vintage" und "Second Culture Vintage" sind vor allem bei Studenten und Jugendlichen sehr gefragte Läden. Zischup-Reporterin Pauline Sigel aus der Klasse 9a des Goethe-Gymnasiums in Emmendingen hat Phu zu seinen Läden befragt.

Zischup: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, einen Secondhandladen zu eröffnen?

Phu: Eigentlich wollte ich Modedesign studieren, wurde aber nicht angenommen. Ich wollte trotzdem etwas mit Kleidern machen, da ich auch sehr gerne nähe. Also bin ich auf die Idee gekommen, einen Laden aufzumachen und Secondhandkleidung zu verkaufen. Ich habe auch als Kind immer schon viel Secondhand getragen und fand es daher eine sehr gute Idee.

Zischup: Wann haben Sie Ihren ersten Laden, Little Tibet, gegründet?

Phu: Im November 2019.

Zischup: Und war es anfangs schwer, Kundschaft zu bekommen?
Phu: Ja schon, aber bevor ich die Läden eröffnet habe, habe ich schon viel auf Flohmärkten in Freiburg verkauft. Ich kenne viele Studenten und hatte damit recht schnell Kundschaft, der Laden lief dann einfach irgendwie, zum Glück.
Zischup: Und woher bekommen Sie Ihre Ware?
Phu: Wir kaufen Secondhand-Kleidung aus 17 verschiedenen Ländern. Dort werden diese Kleider bei Großhändlern abgegeben und wir suchen dann die Stücke, die zu unserem Style passen, aus und kaufen diese.

Zischup: Also besteht bei Ihnen nicht die Möglichkeit, eigene Kleider abzugeben?

Phu: Nein, da unsere Läden neben Nachhaltigkeit auch für einen gewissen Style stehen. Die meisten der Kleider würden diesem Style nicht entsprechen.
Zischup: Und was passiert mit Kleidern, die bei Ihnen nicht verkauft werden?
Phu: Wir spenden diese Kleider an Flüchtlingsheime in Freiburg.

Zischup: Was sind Ihre Hygienemaßnahmen beim Verkaufen von Secondhandkleidung?

Phu: Bei Secondhand gibt es verschiedene Hygiene- und Qualitätsklassen von A bis E. E sind die Kleidungsstücke, die den besten Zustand haben und extrem sauber sind. Wir bestellen nur E-Klasse-Kleider. Diese werden beim Großhändler gewaschen und anschließend zu uns geschickt. Unsere Kleider sind also ohne Bedenken zu tragen.

Zischup: Wie viele Mitarbeiter haben Sie in den beiden Läden und ist das Arbeiten dort ein beliebter Job?
Phu: Momentan haben wir vier Mitarbeiter, einige Leute machen aber gerade ein Praktikum bei uns, nach dem sie ebenfalls Mitarbeiter werden können. Wir bekommen aber oft Anfragen von Schülern, die sich für einen Job bei uns im Laden interessieren würden.

Zischup: Sind beide Läden gleich gut besucht?
Phu: Second Culture ist etwas größer und hat auch die bessere Lage, da er direkt am Bahnhof liegt. Er ist daher auch besser besucht. Dorthin kommen oft auch Leute aus Basel, Straßburg oder anderen größeren Städten. Little Tibet dagegen ist zwar auch gut besucht, aber eher von Freiburgern und Stammkunden. Der Laden liegt etwas abgelegen und ist deutlich kleiner.

Zischup: Was begeistert Sie so an Secondhand-Kleidern?
Phu: Mich begeistert zum einen der Vintage-Style der Secondhand-Kleider und zum anderen, dass jedes einzelne Teil eine Geschichte hat. Es gab eine Person, die das Kleidungsstück vor dir anhatte und damit etwas erlebt hat. Es ist nicht einfach nur etwas, was man trägt, weil es gut aussieht, sondern weil es individuell ist und mehr als nur ein Kleidungsstück.

Zischup: Was würden Sie den Leuten raten, worauf sie beim Kleiderkauf in Bezug auf Nachhaltigkeit achten sollten ?
Phu: Secondhandkleider sind immer sehr nachhaltig und eine gute und billige Option, aber auch sonst sollte auf einen möglichst geringen Kunststoffanteil in einem Kleidungsstück geachtet werden.
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