Direktverbindung nach London

Mit dem Zug ins Ausland - Wie grenzenlos ist das Bahnfahren?

"Zugfahrten über vier Stunden sind eine Tortur", sagte ein früherer Bahnchef. Doch immer mehr Menschen akzeptieren lange Bahnfahrten. Wie sich das Angebot entwickelt.  

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In den frühen 2030ern sollen die Eurostar-Züge von Frankfurt nach London durchfahren - Fahrzeit fünf Stunden. (Archivbild) Foto: Zhang Cheng/XinHua/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Berlin (dpa) - Paris, Amsterdam, Wien - und bald auch London? "Der internationale Fernverkehr boomt", betont die Deutsche Bahn immer wieder. Seit einigen Jahren baut der Staatskonzern das Angebot in europäische Länder zusammen mit anderen Bahnen kontinuierlich aus. Ganz neu auf der Landkarte der Direktverbindungen könnte in wenigen Jahren die britische Hauptstadt stehen. 

Aber wie gut ist das internationale Angebot der Deutschen Bahn wirklich? Wo gibt es weiße Flecken? Und welche Verbindungen hat die Bahn schon jetzt zur anstehenden Reisesaison im Angebot? 

Eine Selbstverständlichkeit sind direkte Zugverbindungen, die europäische Metropolen miteinander verbinden, noch lange nicht. Von einem europäischen Bahnnetz, das ineinandergreift, können Fahrgäste nur träumen.

2013 an ICE-Züge Frankfurt sowie Amsterdam mit London verbinden sollten. 

Vor wenigen Wochen kündigte die Bahn nun außerdem eine Zusammenarbeit mit der italienischen Trenitalia und den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) an, die neue Direktverbindungen von München nach Mailand und Rom von Ende 2026 an umfasst.

Nach Angaben des Interessenverbands Allianz pro Schiene sind die direkten Nachbarländer Deutschlands mittlerweile "in den meisten Fällen bereits heute gut mit der Bahn zu erreichen". Das gelte sowohl für Fernzüge als auch für Regionalzüge im "kleinen Grenzverkehr", sagte der Leiter Verkehrspolitik, Andreas Geißler, auf Anfrage. 

In acht Stunden von München an die Adria-Küste

Ein Hindernis für den grenzüberschreitenden Bahnverkehr sei immer noch der verschleppte Ausbau der Infrastruktur: Nur 28 von 57 Eisenbahn-Grenzübergängen von Deutschland in die Nachbarländer seien elektrifiziert. Gerade in Richtung Osteuropa bestehe großer Nachholbedarf. 

Beim Blick auf die Auslandsverbindungen der Deutschen Bahn wird deutlich: In Nachbarländer wie Polen, Tschechien, Österreich, Frankreich oder die Niederlande gibt es Verbindungen. Was fehlt sind vor allem Strecken, die darüber hinaus gehen, etwa nach Spanien, Schweden, ins Baltikum oder nach Kroatien. Ausnahmen sind unter anderem Italien und Ungarn. 

Schon jetzt geht es mit dem Zug von München aus nach Bozen, Verona, Venedig sowie Rimini und Ancona an der Adria-Küste. Fahrzeit zwischen München und Rimini: knapp acht Stunden. Nach Budapest geht es von Hamburg über Berlin und Dresden aus in gut 14 Stunden.

© dpa‍-infocom, dpa:250613‍-930‍-663130/1

Schlagworte: Eisenbahn-Grenzübergängen von Deutschland, Andreas Geißler

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