Mit ein bisschen Gänsehaut-Feeling im Musikverein gestartet

Zischup-Schüler Lukas Link spielt mit viel Begeisterung in der Trachtenkapelle Hartheim und kann jedem nur dazu raten, auch bei einem Musikverein mitzumachen .  

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Lukas am Horn   | Foto: privat
Lukas am Horn Foto: privat
Ich spiele seit anderthalb Jahren in der Trachtenkappelle Hartheim mit, und bis jetzt habe ich noch nichts bereut. Ich spiele Horn, und jede Woche musiziere ich mit den rund 50 Musikern donnerstags zwischen acht und zehn Uhr abends.

Der Anfang war sehr schwer in diesem großen Orchester. Ich war bis dorthin nur ein Orchester mit bis zu 15 Spielern gewöhnt. Und auf einmal dann mit 40,50 Musikern zusammenzuspielen, da hatte ich auch das ein oder andere Mal ein Gänsehaut-Feeling. Aber durch meine tollen Kollegen, meine Freunde, die ich aus der Jugendkapelle kannte, und durch unseren tollen Dirigenten wurde das alles schnell zur Gewohnheit und zu einer großen Freude.

Dadurch, dass dieser Verein ans Dorf gebunden ist, kannte ich sehr viele und lernte auch neue Menschen, die die Liebe zur Musik genauso teilen wie ich, kennen. Es war auch ein bisschen Familie in dieser Gruppe vorhanden, zum Beispiel ist mein Onkel, der dazu noch unser Präsident ist, oder auch mein Cousin mit dabei.

Ich finde es auch toll, dass Musik so jung hält. Wir haben Musiker, die sind zwischen 75 und 80 Jahre alt und spielen immer noch wie in ihren besten Jahren. Natürlich ist es verständlich, dass bei manchen auch irgendwann die Lippenspannung nachlässt und man statt Staccato eher ein schönes Vibrato spielt. Aber sie lieben die Musik immer noch, als wären sie gerade erst dazu gekommen. Und das macht auch einen guten Zusammenhalt aus, meiner Meinung nach, wenn Junge mit Alten spielen. Außerdem kann man vieles lernen. Zum Beispiel profitieren die Jungen von der jahrelangen Erfahrung der Älteren und die Älteren lernen, wie die neueste Elektronik funktioniert.

Wir haben auch schon den einen oder anderen Ausflug erlebt, zum Beispiel in die Weinreben oder nach Tirol. Das war ein super Erlebnis, und alle hatten sehr viel Spaß. Noch heute reden wir gerne über diesen Ausflug, da er ein einmaliges Erlebnis für mich und auch ganz viele junge und alte Musiker war.

Als ich im Sommer 2016 neu dazu kam, waren die anderen (und damals noch meist fremden) Musiker schon voll mit der Vorbereitung auf unser alljährliches Jahreskonzert beschäftigt, jedes Jahr am Samstag um den 6. Januar in der Rheinhalle Hartheim. So musste ich auf den fahrenden Zug aufspringen. Der Start war zwar sehr holprig, aber ich habe das Jahreskonzert einigermaßen gut bestanden. Zwar noch mit ein paar Fehlern, aber am Ende hat es dem Publikum gefallen.

Vieles hab ich auch von unserem Profidirigenten Markus Frieß, der unter anderem in den Niederlanden und in Österreich studiert hat, mit auf den Weg bekommen. Bei ihm kann ich auch viel lernen, zum Beispiel die Intonation oder verschiedene Griffe für ein und denselben Ton.

Der Verein wurde 1877 in Hartheim gegründet. Natürlich blieben Probleme in den jungen Jahren nicht aus. Damals teilte sich der Verein in zwei Lager, in die Roten (SPD) und in die Schwarzen (Zentrumspartei, heutige CDU). Schließlich sorgten die zurückgekehrten Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg dafür, dass sich die Parteien versöhnten und wieder zusammenschlossen. Als 1945 durch Beschuss die Vereinsfahne zerstört wurde, kam 1950 endlich eine neue Fahne. Danach konnte sich der Verein endlich vom Krieg erholen und man fing wieder an, ihn neu zu beleben. 1965 wurde der Name in "Trachtenkapelle" geändert und fortan gab es ein regelmäßiges und abwechslungsreiches Vereinsleben mit vielen Konzerten und Auftritten.

Ich kann jedem nur empfehlen ein Instrument zu lernen und in einem Musikverein zu spielen. Es macht einfach nur Spaß!
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