Kolumne
Mit Funghi durch die Krise: Tiefkühlpizza feiert 50. Geburtstag
Selbst die ungeschicktesten Heimköche können eisige, pappende Teigfladen souverän in den Ofen manövrieren: BZ-Redakteurin Elena Stenzel über den Erfolg des Milliardenprodukts Tiefkühlpizza.
Di, 6. Okt 2020, 11:14 Uhr
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Diese rettet seitdem nicht nur manche Abende angesichts gähnend leerer Kühlschränke und Mägen, sondern erlebt auch seit Beginn der Corona-Pandemie einen Höhenflug. Laut dem Deutschen Tiefkühlinstitut (ja, das gibt es wirklich) ist der Umsatz von Tiefkühlkost im ersten Halbjahr 2020 im zweistelligen Prozentbereich gewachsen. Schließlich ist der Weg zum Kühlfach kurz im Homeoffice. Tiefkühlerbsen, Aufbackpommes und Gemüsemix brachten Einquartierte kulinarisch durch die Quarantäne.
Denn selbst die ungeschicktesten Heimköche können eisige, pappende Teigfladen souverän in den Ofen manövrieren. Im vergangenen Jahr schon mampften die Deutschen eine Milliarde Tiefkühlpizzen, für das Corona-Jahr wird ein neuer Rekord erwartet. Wer im Lockdown zuhause nicht selber kochte und buk, der bunkerte also das Tiefkühlprodukt – mit Funghi-Fettpolster durch die Krise.
Von der heutigen Pizza Funghi war die erste Tiefkühlpizza aber noch weit entfernt: Die "Pizza alla Romana", mit Tomaten, Paprika, Mortadella und Käse belegt, kam mit Aluminiumteller und brauchte satte 30 Minuten zum Aufbacken. Die Menschen müssen dem frostigen Ding im Leichtmetall gegenüber skeptisch gewesen sein. Während heute jeder Deutsche, so berichtet das Tiefkühlinstitut, rund 13 Tiefkühlpizzen pro Jahr futtert, sah das früher anders aus. Vor zehn Jahren verspeiste jeder nur zehn, vor 30 Jahren sogar nur drei Pizzen im Jahr.
Billig war der Convenience-Spaß auch 1970 nicht: "Für zwei Personen sollte sie reichen und war mit 2,95 DM nicht gerade günstig in einer Zeit, in der der durchschnittliche Arbeitnehmer 1100 DM im Monat verdiente", schreibt Dr. Oetker dazu.
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