Olympische Spiele
München – eine Sportstadt, die über Olympia abstimmt
Ob deutsche Meisterschaften, EM, WM, Olympia – München hat schon viel erlebt und Sportgeschichte geschrieben. Über Dramen und Rekorde einer Stadt, die vielleicht wieder für Olympia in Frage kommt.
dpa & BZ-Redaktion
Mo, 20. Okt 2025, 20:00 Uhr
Olympische Spiele
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Die Münchnerinnen und Münchner stimmen am Sonntag darüber ab, ob sich die Landeshauptstadt um die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele bewerben soll. Die Stadt an der Isar wird gerne als "Sportstadt" bezeichnet und belegt als einzige deutsche Kommune in der Spitzengruppe im internationalen "2025 Ranking of Sports Cities" der PR-Agentur Burson den siebten Platz. Denn München hat sowohl im Spitzen- als auch im Breitensport viel zu bieten.
Mit dem weltweit bekannten FC Bayern im Fußball, aber auch im Basketball (FC Bayern Basketball) und im Eishockey (EHC Red Bull) gibt es drei Topteams in der Stadt, die zudem eine Reihe sportlich geprägter Messen wie die Ispo beheimatet. Veranstaltungen wie der Marathon, Tennis-, Golf- und Reitturniere sind zudem fester Bestandteil des Jahreskalenders. Jogger und Mountainbiker an der Isar oder Surfer im Englischen Garten gehören zum täglichen Stadtbild, ebenso wie Menschen mit Skiern unter dem Arm oder Bergstiefeln an den Füßen.
Käme Olympia erneut nach München, wäre es ein weiteres Kapitel in der langen Geschichte sportlicher Großereignisse in der Stadt. Ein klarer Schwerpunkt liegt dabei auf Fußball, aber das war und ist nicht alles.
Olympia 1972 und die Zeltdacharchitektur
Bis heute im allgemeinen Gedächtnis, wiewohl 55 Jahre her: die Olympischen Sommerspiele 1972. Sie gingen als "die heiteren Spiele" in die Erinnerung ein, obwohl ein blutiges Attentat palästinensischer Terroristen auf die israelische Mannschaft für Entsetzen und Trauer sorgte. Im Rückblick avancierten die Sommerspiele zu einem Symbol für einen weitreichenden Modernisierungsprozess und die neue internationale Positionierung Münchens und der Bundesrepublik Deutschland.
Die Landeshauptstadt profitiert bis heute von den damaligen Investitionen etwa in eine U- und S-Bahn. Auch die Fußgängerzone in der Innenstadt, der Mittlere Ring und das bis heute bewohnte Olympische Dorf wurden damals gebaut. Der Olympiapark mit seiner ikonischen Zeltdacharchitektur und dem für vielerlei Events genutzten Olympiastadion ist inzwischen ein Wahrzeichen der Stadt.
Endspiel der Fußball-WM 1974
Ebenjenes Olympiastadion war 1974 Schauplatz des Endspiels der Fußball-Weltmeisterschaft. Die Bundesrepublik Deutschland gewann 2:1 gegen die Niederlande, womit der damals amtierende Europameister zum zweiten Mal Weltmeister wurde (zuvor 1954) – diesmal im eigenen Land, wobei das entscheidende Tor ein Bayern-Spieler erzielte: der im Jahr 2021 verstorbene Gerd Müller.
Bei der Basketball-EM 1993 wurden ab dem Viertelfinale sämtliche Partien in der Münchner Olympiahalle ausgetragen. Dort besiegten die Gastgeber im Finale Favorit Russland überraschend mit 71:70 und holten erstmals den EM-Titel für Deutschland.
Ein Sommermärchen: Ein Jahr nach ihrer Eröffnung wurde die Allianz-Arena mit ihrer leuchtenden Fassade mit dem Eröffnungsspiel Deutschland – Costa Rica (4:2) zu einem der zentralen Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Die WM veränderte im Ausland das Bild von Deutschland.
München war schon mehrmals Austragungsort des Finalspiels der Fußball-Champions-League – 1979, 1993 und 1997, 2012 und 2025. Besonders im Gedächtnis geblieben ist das "Finale dahoam" im Jahr 2012: Der FC Bayern verlor nach 120 Spielminuten in einem dramatischen Elfmeterschießen gegen den FC Chelsea.
Manche Einwohner der Stadt sahen 2022 ein "Olympia light" in München. Vor drei Jahren richtete die Stadt die European Championships aus. Bei den gebündelten kontinentalen Wettbewerben wurden die Europameisterinnen und Europameister in neun Sportarten gekürt. Mehr als 4000 Athletinnen und Athleten aus ganz Europa traten in der Leichtathletik, im Radsport und Rudern, im Beachvolleyball, Kanu-Rennsport, Klettern, Tischtennis, Triathlon und Turnen gegeneinander an. Die Veranstaltung kam bei den Münchnerinnen und Münchnern gut an. Viele besuchten die Wettbewerbe, genossen die entspannte Atmosphäre im Olympiapark oder kamen zu Public-Viewing-Angeboten.