Multikulti Café feiert zehnten Geburtstag

Seit zehn Jahren gibt es das Multikulti Café in Kenzingen. Das wurde jetzt gebührend gefeiert, bot Zeit für Rückblicke und viele Begegnungen.  

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Das Multikulti Café in Kenzingen feier...eburtstag – auch mit viel Musik.  | Foto: privat
Das Multikulti Café in Kenzingen feierte seinen zehnten Geburtstag – auch mit viel Musik. Foto: privat
Das Team um Gemeindereferentin Regina Eppler von der katholischen Kirchengemeinde hatte jüngst zum zehnjährigen Bestehen des Multikulti Café eingeladen. Mehr als 150 Gäste machten den Nachmittag zu einer Feier des Miteinanders in Kenzingen.

Eppler nahm die Gäste in ihrer Begrüßung mit auf eine kleine Zeitreise, die mit ihrem eigenen Berufsstart in Kenzingen mitten in der Flüchtlingswelle 2015 begann. Der DRK-Ortsverein mit dem verstorbenen Rudi Nadler und einem großen Flüchtlingshelferkreis waren damals bereits aktiv. Die katholische Kirchgemeinde startete im November 2015 mit einem Länderabend über Syrien und Afghanistan. "Was können wir noch tun?", war die Frage Epplers an den Helferkreis gewesen. "Es fehlt ein Raum, in dem man sich treffen und austauschen kann," war die Antwort von Rudi Nadler. Und so startete im Dezember 2015 das Multikulti Café und wurde schnell zum Treffpunkt für die Menschen, die nach Flucht und Vertreibung in Kenzingen angekommen sind. Als Corona kam, mussten die Türen zu bleiben. In dieser Zeit hat das Team mit Nikolaustüten und anderen Aktionen den Kontakt zu den Familien gehalten. Im Herbst 2021 konnte das Multikulti Café auf dem Kirchplatz wieder starten, bevor ein erneuter Lockdown im Winter die Türen wieder schloss.

2022 wurde die Ukraine angegriffen, schnell kamen Menschen, die von der Stadt untergebracht werden mussten. Kenzingen half zusammen und das Multikulti Café wurde zum Ukraine Café. Es öffnete 14-tägig die Türen, um den vom Krieg Vertriebenen einen Ort zum Ankommen zu geben. Der Nordweiler Chor organisierte eine Fahrradbörse auf dem Kirchplatz, die Kleiderkammer und das DRK-Integrationsmanagement waren vor Ort und es gab viel Unterstützung von aus der Kenzinger Bürgerschaft. Im Sommer 2022 konnte das Café wieder für alle geöffnet werden und findet seitdem wieder jeden ersten Mittwoch im Monat statt.

"Ohne einen stabilen Helferstamm wäre so ein Café nicht zu stemmen", betonte Regina Eppler in ihrer Rede. Von Anfang an dabei sind Waltraud Hüglin, Marianne Schott, Irmgard Schwörer, Hildegard Arnitz. Heute sind im Team außerdem seit vielen Jahren Susi Hensle, Martina Rom, Eva und Matthias Franz aktiv. Kinder sind immer willkommen und freuen sich über die Bastelangebote, die in der Vergangenheit von Andrea Stehmann und Esther Maeße und jetzt von Gabi Metzger, Gabi Werner und Antje Knapp-Striegel angeboten werden. Als stille Unterstützer mit Kuchenspenden galt der Dank auch vielen Menschen wie Doris und Franz Walzer oder Barbara Dörenbecher, ebenso wie dem Wonnentäler Bauernladen.

Bürgermeister Dirk Schwier betonte in seinem Grußwort die Wichtigkeit dieses Ortes der Begegnung, an dem Integration gelebt wird. Dass es das langjährige Engagement der katholischen Kirchengemeinde mit dem Netzwerk Integration in die neue Ausgabe der Pforte und in das Buch von Inge Auerbacher, Roswitha Weber und Bianca Weber-Lewerenz "Erinnerungen für Heute und Morgen" geschafft hat, zeige, dass dieses Engagement nicht selbstverständlich ist.

Eine spontane Musikband um Diethelm Scholle als Vorsitzendem des DRK-Ortsvereins hatte den Mittag eröffnet, weitere musikalische Einlagen, vorgetragen von Kindern und Mahmoud Kour mit seiner Saz, folgten. Amira Awes bedankte sich im Namen der syrischen Familien für alle Hilfe. Bei Kuchen und herzhaften internationalen Speisen kamen viele Gespräche zustande. Wenn jemand von einem anderen Stern fragen würde: "Was ist das Multikulti Café?", dann könnte eine Antwort sein: "Es ist ein Ort, an dem das Sich-Fremd-Fühlen auch mal Pause machen kann; ein freundlicher Ort zum Ankommen und Ausruhen." Mit diesen Worten bedankte sich Renate Günter-Bächle als Integrationsbeauftragte der Stadt bei Regina Eppler, dem Team und allen Besucherinnen und Besuchern.
Schlagworte: Regina Eppler, Rudi Nadler, Inge Auerbacher

Weitere Artikel