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Bad Dürrheimer

Nachhaltigkeit ist Teil des Unternehmenskonzept

Mo, 21. Oktober 2019 um 18:07 Uhr

Anzeige "Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber der Natur und den kommenden Generationen bewusst." Ein Gespräch mit Geschäftsführer Ulrich Lössl.

  | Foto: Bad Dürrheimer
Foto: Bad Dürrheimer
Das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist heute wichtiger denn je. Wie stehen Sie und Ihr Unternehmen dazu?

Ulrich Lössl: Wir haben nur diese eine Erde und unser Mineralwasser ist unabdingbar mit ihr verbunden. Schaden wir der Natur, schaden wir nicht nur uns selbst, sondern setzen zudem auch die Qualität unseres Mineralwassers aufs Spiel. Daher streben wir mit unserem Unternehmen die Klimaneutralität an. Wir haben bereits viele Maßnahmen umgesetzt: moderner Fuhrpark, Reduktion der Emissionen dank eines eigenen Blockheizkraftwerks, Unterstützung von Umweltprojekten – hier in der Heimat aber auch in anderen Ländern wie in Ruanda.

Welches Projekt hat Sie in den letzten Monaten besonders beschäftigt?

Wir haben uns sehr intensiv mit dem Thema PET-Flaschenrecycling auseinandergesetzt. Die PET-Flasche bietet viele Vorteile, sie ist bruchsicher, leicht und hygienisch. PET ist ein hochwertiger Rohstoff basierend auf Erdöl, der eine konsequente Kreislaufwirtschaft verdient hat. Ein Umstand, der uns dazu veranlasst hat, eine möglichst umweltfreundliche Alternative zu entwickeln. Seit diesem Jahr können wir stolz verkünden, dass Bad Dürrheimer als erster Mineralbrunnen in Deutschland das gesamte PET-Sortiment mit 100 Prozent Recyclat herstellt.
Mit dieser radikalen Umstellung setzen wir einen Meilenstein hinsichtlich nachhaltiger Verpackungen in der gesamten Getränkebranche und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Engagement in Umwelt- und Klimaschutz.

Ihre PET-Flaschen sind also aus 100 Prozent Recyclat. Können Sie uns kurz diesen Begriff erklären?

Einfach gesprochen sind Recyclate recycelte Wertstoffe aus Kunststoff, also Recyclingrohstoffe. Recycling bezeichnet den Prozess, bei dem diese hochwertigen Rohstoffe wiederverwertet werden. Die Herausforderung ist es, die hervorragenden Eigenschaften des Wertstoffes PET in diesem geschlossenen Stoffkreislauf zu erhalten.

Was meinen Sie damit genau?

Wir haben in unserem Unternehmen eineinhalb Jahre intensiv an dem Herstellungsprozess von Flaschen aus 100 Prozent recyceltem PET geforscht und getestet. Zu Anfang hat uns die Master-Thesis einer Studentin geholfen, die inzwischen unser Labor leitet. Sie hat bereits einen Recyclat-Anteil von 75 Prozent erreicht. Wir haben mit ihr gemeinsam dann konsequent weiter optimiert. Schlussendlich ist es uns gelungen, ein Verfahren zu entwickeln, mit dessen Hilfe PET-Flaschen in großer marktfähiger Menge ausschließlich aus recyceltem Altmaterial hergestellt werden können. Bad Dürrheimer wird damit zum Vorreiter im Bereich nachhaltige Verpackung in der deutschen Getränkebranche. Wir nähern uns so Schritt für Schritt dem Ziel, die gesamte Verpackung aus Altmaterial herzustellen mit geringstmöglichem CO2 –Ausstoß und ohne jegliche Vermüllung von Landschaft und Meeren.

Welche Schritte sehen Sie für eine bestmögliche umweltfreundliche PET - Verpackung noch als notwendig an?

Zwei der aus unserer Sicht drei notwenigen Schritte haben wir bereits vollzogen: Unsere PET-Flaschen sind aus 100 Prozent Recyclat hergestellt und die Etiketten aus 100 Prozent Altpapier. Bleibt noch der Verschluss. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, auch hier komplett mit recyceltem Material zu arbeiten. Bereits 2020 wollen wir diesen dritten Schritt erfolgreich umgesetzt haben.

Können Sie uns den Wiederverwertungs-Prozess einmal darlegen.

Die leeren Bad Dürrheimer PET-Flaschen werden vom Verbraucher in Kisten in einen Pfandautomat im Handel zurückgegeben. Die Kisten mit den leeren PET- Flaschen kommen zu uns in den Brunnen. Wir pressen dann die Flaschen zu sogenannten Briketts. Diese Briketts werden schließlich bei einem spezialisierten Recyclingunternehmen so aufbereitet und verarbeitet, dass am Ende das Recyclat für die neue Flasche gewonnen ist. Hierbei werden sämtliche Fremdmaterialien wie Etiketten, Etikettenleim und Verschluss vollständig von der PET- Flasche getrennt, so das am Schluss wirklich ein in jeder Hinsicht reinstes PET- Recyclat gewonnen wird. Alles was nicht für den PET-Kreislauf geeignet ist, wird entnommen und anderweitig weiter verwertet. Anschließend erfolgt dann die Herstellung der neuen Flasche mit 100 Prozent Recyclat und es beginnt der nächste Kreislauf. Die PET-Flaschen werden mit Mineralwasser oder süßen Erfrischungsgetränken befüllt und kommen in den Handel und von dort wieder in die Haushalte. Es folgt der Trinkgenuss mit Bad Dürrheimer – und dies mit gutem Gewissen aus einer umweltfreundlichen PET-Flasche mit 100 Prozent Altmaterial.

Welchen Beitrag kann ich als Verbraucher dazu leisten?

Der Verbraucher nimmt hier eine Schlüsselrolle ein: Die Voraussetzung für den Recyclingprozess ist, dass die leeren PET-Flaschen im Handel zurückgegeben werden. Nur wenn Verbraucher, Händler und Mineralbrunnen Hand in Hand verantwortungsbewusst zusammenarbeiten, kann der geschlossener Recyclingkreislauf funktionieren.

Dossier: Bad Dürrheimer

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