Nanu, ein Nandu im deutschen Wald!

Eine Population von 177 großen Laufvögeln lebt im Norden Deutschlands in freier Wildbahn.  

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Ich Nandu – und wer  du?   | Foto: dpa
Ich Nandu – und wer du? Foto: dpa
SCHLAGSDORF (dpa). Sie sind groß, gefiedert und sehen ein wenig... speziell aus. Wer Nandus (Rhea americana) in freier Wildbahn beobachten will, muss nicht nach Südamerika fliegen. In Deutschlands Norden leben 177 der flugunfähigen Großvögel. Das hat die jüngste Nandu-Zählung im rund 100 Quadratkilometer großen Verbreitungsgebiet östlich des Ratzeburger Sees ergeben, wie eine Sprecherin des Biosphärenreservates Schaalsee am Freitag in Schlagsdorf sagte. Im Frühjahr waren 120 der großen Vögel registriert worden, im Herbst davor 144.

Nandus, die eigentlich in Südamerika vorkommen, lieben die offene Landschaft und sind wenig scheu. Spaziergänger kommen ihnen näher als Rehen. Die Gruppe an der Grenze zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein stammt von Tieren ab, die vor Jahren aus einer privaten Haltung bei Lübeck ausgebrochen sind.

Trotz der gestiegenen Zahl in Norddeutschland wollte die Sprecherin nicht vom Populations-Wachstum sprechen, da die Zahl der Alttiere konstant geblieben sei. Von den Jungen würden voraussichtlich nicht alle den Winter überleben.

Nandus werden bis zu 1,40 Meter groß, haben einen langen Hals und lange Beine. Sie sind kleiner als Strauße, aber wie sie flugunfähig. Im Gegensatz zum Strauß gilt ihr Fleisch hierzulande nicht als Delikatesse. Nach Angaben des Schweriner Umweltministeriums ist die Gruppe in Norddeutschland die einzige bekannte Population in Mitteleuropa, die sich etablieren konnte. Die Nandus ernähren sich vom Grün auf den Feldern. Nicht alle Landwirte sind deshalb gut auf die Tiere zu sprechen.

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