Frankreich

Needle Spiking: Untersuchungen nach Spritzenattacken auf Frauen laufen

Noch stehen Ergebnisse toxikologischer Untersuchungen aus: Was es mit den Spritzenangriffen auf Frauen in Frankreich auf sich hat, wissen die Behörden bisher nicht. Es gab solche Fälle schon einmal.  

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Was steckt hinten den Spritzenattacken  auf Frauen?  | Foto: Geoffroy Van Der Hasselt (dpa)
Was steckt hinten den Spritzenattacken auf Frauen? Foto: Geoffroy Van Der Hasselt (dpa)

Nach der Serie von Spritzenattacken auf Frauen in Frankreich während der Fête de la Musique rätseln die Behörden weiter über die Gefährlichkeit und die Hintergründe. Das Innenministerium in Paris, das am Wochenende über landesweit 145 Angriffe auf Frauen informiert hatte, machte bislang noch keine Angaben zum Ergebnis der toxikologischen Untersuchungen etlicher Frauen in Krankenhäusern. Unklar ist somit weiter, ob die Spritzen möglicherweise Drogen oder gefährliche Substanzen enthielten oder ob die Frauen mit leeren Spritzen oder anderen Gegenständen gestochen wurden.

Auch zur Frage, ob zusätzliche Fälle angezeigt und weitere Tatverdächtige festgenommen wurden, gab es vom Innenministerium keine Auskunft. "Das sind Ermittlungsergebnisse, die wir noch nicht haben. Es scheint jedoch, dass es Fehlalarme gibt", teilte ein Sprecher mit. Vor den Angriffen am Wochenende hatte es in den sozialen Medien Aufrufe gegeben, Frauen während der Fête de la Musique anzugreifen und zu stechen, hatte das Ministerium mitgeteilt.

Angriffe auch mit Nadeln

Wie die Zeitung "Le Parisien" unter Verweis auf ein Sicherheitsdokument der Polizei berichtete, wandten sich nach letztem Aufaddieren der Fälle landesweit 131 Frauen an die Polizei, weil sie mit einem spitzen Gegenstand gestochen wurden. Teils geschah dies demnach mit Spritzen, aber auch mit Nadeln. In Abbeville etwa entfernte ein Sanitäter eine Nadel aus dem Arm einer Frau. Ein Angriff erfolgte laut der Zeitung mit einem Zahnstocher.

In einigen Städten häuften sich dem Polizeidokument zufolge die Angriffe auf Frauen, etwa in Paris, Metz, Limoges und Reims. Die Stiche erfolgten zumeist in das Gesäß oder einen Arm. Zwar klagten einige Betroffene über Unwohlsein, es befand sich laut Polizei aber niemand in Lebensgefahr.

14 Tatverdächtige festgenommen

Das Innenministerium hatte zunächst von der Festnahme von zwölf Tatverdächtigen gesprochen. Nach dem Sicherheitsdokument wurden inzwischen 14 Verdächtige im Alter von 19 bis 44 Jahren festgenommen.

Schon vor einigen Jahren hatte es mysteriöse Spritzen- und Nadelattacken auf Frauen in Frankreich und anderen Ländern gegeben, ohne dass die Hintergründe letztendlich geklärt wurden. Auch in Deutschland wurden einige Nadelattacken (Needle Spiking) gemeldet.

Bereits 2022 europaweite Spritzen- und Nadelattacken

2022 erstatteten in Spanien Dutzende Frauen Anzeige, nachdem sie auf Musikfestivals oder in Bars und Tanzclubs attackiert wurden und in Folge über Übelkeit, Kopfschmerzen und Schwindel klagten. Attacken mit Nadeln oder Spritzen auf Festivals und in Clubs hatte es 2022 zunächst in Großbritannien gegeben. Ab Anfang des Sommers wurden auch in Frankreich Hunderte Fälle gemeldet.

Schlagworte: Needle Spiking

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