Ungelöster Mordfall

Neue Hinweise zu Cold Case nach 34 Jahren

Nach dem TV-Beitrag zum ungelösten Ulmer Mordfall Rafael Blumenstock gibt es zahlreiche neue Hinweise. Ein Hinweis überrascht.  

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Das ZDF befasste sich dem seit mehr als drei Jahrzehnten ungelösten Mordfall Rafael Blumenstock. Foto: Jana Leutenegger/Stadt Ulm/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Ulm (dpa/lsw) - In dem seit mehr als 30 Jahren ungelösten Ulmer Mordfall Rafael Blumenstock hat die Polizei nach der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst: Cold Cases" zwölf neue Hinweise erhalten. "Im Zusammenhang mit den Ermittlungen nach den Tätern intensivieren Staatsanwaltschaft und Polizei jetzt ihre Ermittlungen erneut", sagte ein Polizeisprecher. 

Wurde Blumenstock als Zeuge beseitigt?

Zwei Hinweise hätten sich auf ein Fahrzeug bezogen mit einer vagen Personenbeschreibung. Ein weiterer Hinweis brachte Blumenstock als Zeuge einer Straftat in Verbindung. War er als Zeuge von den Tätern beseitigt worden? Dies müsste alles erst noch geprüft werden, sagte ein Sprecher. Man gehe davon aus, dass in den nächsten Tagen weitere Hinweise eingehen. Als Cold Cases werden Altfälle bezeichnet.

Am 4. November 1990 verbringt der 28-jährige Rafael Blumenstock laut Angaben der Polizei den Abend in verschiedenen Kneipen in Ulm. Er spricht immer wieder fremde Männer an und fragt nach deren Telefonnummern. Seit seiner Kindheit fühlt der Mann sich nach Auskunft der Polizei im falschen Körper und trägt häufig Frauenkleidung. So auch in dieser Nacht. 

Opfer bis zur Unkenntlichkeit entstellt 

Auf dem Ulmer Münsterplatz trifft er demnach auf zwei bis drei Männer, es kommt zu einem Streit. Rafael Blumenstock wird grausam ermordet: Die Unbekannten stechen 19-mal auf den studierten Klavierlehrer ein und schneiden dem Toten die Nase ab. Er wird bis zur Unkenntlichkeit entstellt. 

Im Ulm erinnert eine Gedenkstele am Münsterplatz an den Mord. Die Gedenktafel im nordwestlichen Bereich des Münsterplatzes befindet sich in der Nähe des Tatorts. Die Granitplatte war von Rafael Blumenstocks inzwischen verstorbenem Vater gestaltet worden.

Tat laut Polizei sogenannter Overkill

Bei der Tat handelt es sich laut Polizei um einen sogenannten Overkill. Diesen Begriff nutzen Ermittler, wenn sie ein Delikt beschreiben, bei dem der Angreifer gegenüber dem Opfer deutlich mehr Gewalt anwendet, als zur eigentlichen Tötung nötig gewesen wäre. Eine völlig überzogene Anzahl an Messerstichen kann etwa eine Form davon sein. Overkill heißt wörtlich übersetzt Übertötung.

"Aktenzeichen XY... Cold Cases" seit 2020 

In dieser Spezial-Sendung werden alte Mordfälle wieder aufgerollt. In der Hoffnung nach vielen Jahren, abgearbeiteten Spuren und Sackgassen doch noch den alles entscheidenden Hinweis zu bekommen, wendet sich die Polizei seit 2020 an die Zuschauer.

© dpa‍-infocom, dpa:250731‍-930‍-861575/1

Schlagworte: Rafael Blumenstock, Rafael Blumenstocks

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