Grün-Rote Bildungspolitik

Neue Wege – neue Chancen?

Die grün-rote Bildungspolitik ist genauso umstritten wie bejubelt. Ein Teil der Bevölkerung von Baden-Württemberg hat nichts an einem dreigliedrigen Schulsystem auszusetzen und sieht kein Problem darin, die eigenen Kinder in genau diesem System groß werden zu lassen. Doch besteht noch eine weitere Meinung unter den Bürgern. "Individuelle Förderung der Schüler" ist das Schlüsselwort in dieser Debatte. Kann unser jetziges Schulsystem das leisten?  

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Die grüne Bildungspolitik hat klare Vorstellungen und Ziele. Als erstes will die grüne Partei die bisher eher unverwirklichte Idee einer Gesamtschule in die Tat umsetzen: gemeinsames Lernen bis Klasse 10. Anschließend besteht für alle Schüler die Möglichkeit des Besuchs eines Gymnasiums. Ein weiteres Ziel der Grünen ist die probeweise Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums. Diese soll jedoch nicht verpflichtend sein und nur auf Bewerbung von einzelnen Schulen erfolgen.

Außerdem soll Realschulen die Möglichkeit gegeben werden, ab der fünften Jahrgangsstufe eine zweite Fremdsprache anzubieten, was auf lange Zeit gesehen den Übergang auf ein Gymnasium erleichtert. Ein weiteres wichtiges Ziel der Grünen ist der Ausbau der Ganztagsschulen, der durch einen rechtlichen Anspruch auf einen Platz an einer Ganztagsschule gesichert werden soll. Des weiteren soll sowohl die Hochschulbildung als auch die Lehrerausbildung reformiert werden. Studiengebühren werden ab dem Sommersemester 2012 abgeschafft und Lehrer sollen nicht mehr im Beamtenstand stehen.

Die Ziele der SPD sind in den wesentlichen Punkten keineswegs abweichend von den Zielen der Grünen. Jedoch ist das Hauptziel der SPD, Bildung für jeden, egal welcher sozialen Herkunft, zugänglich zu machen. Auch vertritt die SPD die Ansicht, dass das achtjährige Gymnasium nur in Kombination mit einer flächendeckenden Ganztagsschule zu verwirklichen ist. Im Gegensatz zu den Grünen
versucht die SPD auch eine Lösung für den häufigen Unterrichtsausfall an deutschen Schulen zu finden, was sie durch vermehrte Einstellung von Lehrkräften versucht zu erreichen.

Die grün-rote Bildungspolitik bietet einen starken Kontrast zur Politik der CDU, die bisher Baden-Württemberg dominierte.

Ob die neuen Wege der grün-roten Bildungspolitik auch neue Chancen mit sich bringen, bleibt eine offene Frage. Ob die Politik der Grünen und der SPD die Lösung für alle Probleme ist, ist ungewiss und wird die Zeit zeigen.

Doch eines ist sicher. Jede Ansicht, sei sie die der SPD, der CDU oder die der Grünen, hat ihre Vor- und ihre Nachteile. Die Frage bleibt doch: Was sind die eigenen Prioritäten?

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