Markgräflerland
Neuenburg darf sich ab Dezember offiziell Zähringerstadt nennen
Es ist eine Art Adventsgeschenk zum 850. Geburtstag: Neuenburg darf sich bald ganz offiziell als Zähringerstadt bezeichnen. Das Innenministerium genehmigte nun die schon lange gängige Zusatzbezeichnung.
Fr, 21. Nov 2025, 18:00 Uhr
Neuenburg
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Die frohe Kunde kam am Freitag per Pressemitteilung aus Stuttgart: Innenminister Thomas Strobl hat den Weg zum Führen der Zusatzbezeichnung "Zähringerstadt" freigemacht. "Die Stadt Neuenburg am Rhein beglückwünsche ich herzlich", wird Strobl zitiert. "Mit Zusatzbezeichnungen stärken wir die Identität und das Zusammengehörigkeitsgefühl vor Ort, kurz: Wir stärken unsere Städte und Gemeinden."
"Die Zugehörigkeit zum Kreis der Zähringerstädte ist ein wesentlicher Bestandteil des Selbstverständnisses von Neuenburg am Rhein."Thomas Strobl
Dass Neuenburg dieses Jahr offiziell 850 Jahre alt werde, sei "ein bedeutender Anlass, der die historische Identität Neuenburgs in besonderem Maße hervorhebt", so der Innenminister. "Die Zugehörigkeit zum Kreis der Zähringerstädte ist ein wesentlicher Bestandteil des Selbstverständnisses von Neuenburg am Rhein, das sich sowohl im Stadtbild als auch im gesellschaftlichen und kulturellen Leben widerspiegelt."
Bürgermeister sieht Verleihung als Wertschätzung und Ansporn
Seine Stadt blicke mit Stolz auf ihre reiche Geschichte zurück, wird Neuenburgs Bürgermeister Jens Fondy-Langela in der Mitteilung zitiert. Die Geschichte sei Grundlage "für unser gemeinsames Selbstverständnis und unsere Identität". Die Verleihung der Zusatzbezeichnung sei ein bedeutendes Zeichen der Wertschätzung und ein Ansporn, "unser kulturelles Erbe und unsere lebendige Stadtgemeinschaft weiterhin engagiert zu pflegen und zu gestalten", so Fondy-Langela.
Die Zusatzbezeichnung hatte der Neuenburger Gemeinderat im Februar einstimmig beantragt. Formal darf sich Neuenburg ab 1. Dezember nun Zähringerstadt nennen. Sie wirbt schon seit Jahren mit der Bezeichnung "Zähringerstadt" – unter anderem auf einem Schild an der Autobahn und auf drei Begrüßungstafeln an den Ortseingängen. Dort darf der Titel jetzt auch auf den offiziellen Ortsschildern erscheinen. Grundsätzlich sei der Austausch der Schilder geplant, sagt Rathaussprecher Martin Bächler auf Nachfrage. Doch die Stadtverwaltung wisse selbst erst seit Kurzem von der Verleihung. Deshalb sei das weitere Vorgehen noch abzusprechen.
Auf Bürger und Unternehmen hat die Zusatzbezeichnung keine direkten Auswirkungen, Adressänderungen sind nicht nötig. Nicht zu verwechseln ist die Zusatzbezeichnung mit der deutlich weitergehenden Änderung des eigentlichen Ortsnamens, wie sie Ende April 2023 bei den Nachbarn vorgenommen wurde, als aus "Müllheim" offiziell "Müllheim im Markgräflerland" wurde. Auch Neuenburg hat eine solche Änderung hinter sich: 1975 wurde der Zusatz "am Rhein" Teil des offiziellen Stadtnamens. Bei den Zusatzbezeichnungen geschah die letzte Verleihung in der Region im Herbst 2022: Da bekam Heitersheim das Attribut "Malteserstadt".
Gutach darf sich mit dem Titel "Bollenhutgemeinde" schmücken
Laut Innenministerium führen in Baden-Württemberg aktuell rund 130 Gemeinden und Ortsteile eine kommunalrechtliche Zusatzbezeichnung. Sie können auf der geschichtlichen Vergangenheit, der Eigenart oder der heutigen Bedeutung der Gemeinde beruhen. Ende 2020 hatte der Landtag auf Initiative von Strobl eine Änderung der Gemeindeordnung beschlossen, mit der die bislang zurückhaltende Praxis im Bereich der Zusatzbezeichnungen gelockert wurde.
Im Zuge der aktuellen Genehmigungsrunde hat nicht nur Neuenburg eine Zusatzbezeichnung verliehen bekommen, sondern noch fünf weitere Orte. So ist zum Beispiel Tettnang im Bodenseekreis nun offiziell die "Hopfenstadt" und Gutach darf sich mit dem Titel "Bollenhutgemeinde" schmücken.