NSU oder: Die Wahrheit existiert nicht mehr

Jelinek-Uraufführung in München: "Das schweigende Mädchen".
Die Nazimorde des NSU-Trios haben gezeigt, wie schlecht und dilettantisch der Staat gegen die braune Gefahr aufgestellt ist. Das hat ihm aggressive Kritik und Spott eingebracht. Das ist gerecht und genug Anlass für das grimmigste Kabarett. Aber ist es auch Stoff für die großen Bühnen, den ihnen Elfriede Jelinek, die Nobelpreisträgerin, mit ihren sogenannten Textflächenvorlagen auf 220 Seiten Papier dazu geliefert hat? Wohlgemerkt Stoff, Sprech- und Spruchmaterial, kein Theaterstück, keine Handlung.
Johan Simons, Intendant und Regisseur der Kammerspiele München, meint ja und bastelt daraus so etwas wie dürre Bühnengespenster, deren endloses Gerede man nun bei der Premiere zwei sehr lange Stunden zu ertragen hatte. Sieben Schauspieler der ersten Garnitur (Benny Claessens, Hans Kremer, Annette Paulmann, Wiebke Puls, ...
Johan Simons, Intendant und Regisseur der Kammerspiele München, meint ja und bastelt daraus so etwas wie dürre Bühnengespenster, deren endloses Gerede man nun bei der Premiere zwei sehr lange Stunden zu ertragen hatte. Sieben Schauspieler der ersten Garnitur (Benny Claessens, Hans Kremer, Annette Paulmann, Wiebke Puls, ...