Russland
Ohne Rücksicht: In Sibirien wird immer mehr Kohle abgebaut

Trotz Absatzproblemen will man die Steinkohleförderung im mittelsibirischen Kusbass auf Rekordumfänge steigern – ohne Rücksicht auf Umwelt und Anwohner. Doch die laufen jetzt Sturm gegen die Gruben.
Der Kater habe nicht miaut, sondern laut geschrien, sagt Witali Schestakow. "Er hat meine Frau geweckt, ihr war übel, klar, dass etwas nicht stimmte. Sie holte unser Töchterchen aus dem Bett, das Kind machte einen Schritt, fiel hin und verlor das Bewusstsein." Schestakow erzählt, wie seine Frau und seine Tochter vergangenen August mit einer Kohlenmonoxidvergiftung auf der Intensivstation landeten. Nachts waren Abgase in ihr Haus eingedrungen, aus einem Loch zwischen den Birken auf dem gegenüberliegenden Spielplatz. Offenbar waren es die Abgase brennender Kohle aus einem vergessenen Schacht unter ihrem Wohnviertel.
Auf der Wiese am anderen Ende der Straße qualmte es schon vorher heftig, die Rauchwolken des etwa 20 Meter tiefen Brandherdes nahm den Menschen außer der Sicht auch viel Atemluft. Stadtbeamte sprachen von einem Müllkippenbrand.
"Praktisch in jeder Familie ist jemand an Krebs erkrankt oder gestorben." Hilferuf von Anwohnern Schestakows Nachbarschaft ist jetzt in Russland als Kisseljowsker Kanada bekannt. Im Juni 2019 hatten Dutzende Anwohner in einer Videobotschaft den kanadischen Premier Justin Trudeau um ökologisches Asyl gebeten mit Botschaften wie ...
Auf der Wiese am anderen Ende der Straße qualmte es schon vorher heftig, die Rauchwolken des etwa 20 Meter tiefen Brandherdes nahm den Menschen außer der Sicht auch viel Atemluft. Stadtbeamte sprachen von einem Müllkippenbrand.
"Praktisch in jeder Familie ist jemand an Krebs erkrankt oder gestorben." Hilferuf von Anwohnern Schestakows Nachbarschaft ist jetzt in Russland als Kisseljowsker Kanada bekannt. Im Juni 2019 hatten Dutzende Anwohner in einer Videobotschaft den kanadischen Premier Justin Trudeau um ökologisches Asyl gebeten mit Botschaften wie ...