Gesundheit
Pandemie hat zu mehr Essstörungen und Depressionen unter Mädchen geführt
Die Coronapandemie hat erhebliche Folgen für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Das bestätigen Daten des Reports der DAK-Gesundheit, die die Krankenkasse am Dienstag veröffentlichte.
afp
Di, 30. Aug 2022, 22:17 Uhr
Panorama
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Für den aktuellen Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit wurden ambulante und stationäre Behandlungsdaten von 782.000 bei der Kasse versicherten Kindern und Jugendlichen ausgewertet und mit der Situation von vor der Pandemie verglichen. Zwar gingen demnach im Jahr 2021 die Behandlungszahlen bei psychischen Störungen und Verhaltensstörungen insgesamt um fünf Prozent zurück. Gleichzeitig stiegen aber die Zahlen für bestimmte psychische Erkrankungen in bestimmten Altersgruppen deutlich an.
So wurden 54 Prozent mehr Mädchen im Alter von 15 bis 17 Jahren aufgrund von Essstörungen behandelt. Bei Angststörungen gab es bei jugendlichen Mädchen ein Plus von 24 Prozent. In der Gruppe der zehn- bis 14-jährigen Mädchen stieg die Neuerkrankungsrate bei Depressionen um 23 Prozent, bei den 15- bis 17-jährigen Mädchen um 18 Prozent im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit.
Die an einer Depression neu erkrankten jugendlichen Mädchen bekamen auch deutlich häufiger Medikamente. Der Anteil stieg 2021 um 65 Prozent im Vergleich zu 2019. "Der explosionsartige Anstieg bei der Verschreibung von Antidepressiva ist sehr bedenklich", erklärte Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte.
Bei Jungen dagegen sank die Depressionsneuerkrankungsrate bei Schulkindern zwischen zehn und 14 Jahren um 17 Prozent und bei den 15- bis 17-Jährigen um 15 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigt sich der Studie zufolge bei Essstörungen und Angststörungen – dem Zuwachs bei jugendlichen Mädchen stand ein Rückgang bei Jungen gegenüber.
Eine Zunahme von starkem Übergewicht beobachtete die DAK vor allem bei Grundschulkindern. In der Altersgruppe der Fünf- bis Neunjährigen stiegen die Adipositaszahlen 2021 um 14 Prozent. Jungen waren etwas stärker betroffen als Mädchen. Bei den 15- bis 17-jährigen Jungen gab es 15 Prozent mehr Adipositas, bei den Mädchen sechs Prozent mehr.
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