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Weinbau

Pflanzenschutz heute und früher

  • Sarah Schätzle, Klasse 8e, Hugo-Höfler Realschule & Breisach

  • Mi, 09. August 2017, 14:11 Uhr
    Schülertexte

Heute wird viel über Pflanzenschutzmittel diskutiert. Zischup-Reporterin Sarah Schätzle aus der Klasse 8e der Breisacher Hugo-Höfler-Realschule kommt aus einer Winzerfamilie und weiß deshalb einiges zu diesem Thema zu erzählen.

Bei der Weinlese   | Foto: dpa
Bei der Weinlese Foto: dpa
Ab dem Austrieb der Reben bis circa sechs Wochen vor der Ernte, also zwischen Mai und August, muss Pflanzenschutz an den Reben durchgeführt werden. Man nennt diese Durchführung "Spritzen", denn man spritzt die Reben mit dem Pflanzenschutzmittel. Hauptsächlich werden dabei Pilzkrankheiten bekämpft. Wie man die Reben vor circa 70 Jahren und wie man sie heutzutage spritzt, können Sie erfahren, wenn Sie weiterlesen.


Christian Schätzle (46) ist seit ungefähr 30 Jahren Winzer. Er hat Sarah erklärt, wie man heute die Reben mit Pflanzenschutzmittel spritzt: Als Vorbereitung zu Hause muss man als allererstes Wasser in den Spritzbehälter füllen und danach wird der passende Wirkstoff zur Bekämpfung der Pilzkrankheit ausgewählt. Dann wird die benötigte Menge ausgerechnet und das Pflanzenschutzmittel im Wasser aufgelöst. Dann kann es los in die Reben gehen! Nun wird mit dem Spritzbehälter, der hinter dem Traktor befestigt ist, jedes Rebgrundstück durchfahren. Nach der Arbeit muss jede Pflanzenschutzmaßnahme dokumentiert werden, das kann man im Computer erfassen und später ausdrucken. Das ausgedruckte Dokument wird nach der Pflanzenschutzsaison bei der Winzergenossenschaft abgegeben. Heute sind die Pflanzenschutzmittel viel ungefährlicher für die Gesundheit des Winzers und die Umwelt als früher.

Eberhard Schätzle (85) ist seit ungefähr 70 Jahren Winzer. Er erklärte Sarah, wie man die Reben bis ungefähr 1960 gespritzt hatte: Früher hatte man keinen Traktor, man fuhr mit Kühen oder Pferden in die Reben. Auf einem Wagen hatte man ein Fass voll mit Wasser und Pflanzenschutzmittel mitgenommen. Dann nahm man noch eine Rückenspritze mit (diese trug man auf dem Rücken, wie der Name schon verrät), diese wurde auch mit Pflanzenschutzmittel gefüllt. An der Rückenspritze befand sich eine Pumpe, welche man von Hand betätigen musste. Dadurch wurde das Pflanzenschutzmittel herausgespritzt und so lief man durch das ganze Rebgrundstück, bis jeder einzelne Stock bespritzt war. Wenn die Rückenspritze leer war, zapfte man das Pflanzenschutzmittel am mitgebrachten Fass ab und füllte die Rückenspritze wieder voll.

Wenn man die Rebe nicht spritzt und es gleichzeitig noch viel regnet, werden die Rebblätter mit Pilzen infiziert und fallen ab. Wie jede Pflanze braucht die Rebe Blätter zum Leben. Ohne Blätter kann kein Zucker in die Trauben eingelagert werden.

Ressort: Schülertexte

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