Playa besser als ihr Ruf
Polizei: Ballermann sicher - bei Beachtung von Grundregeln
Prügelnde Touristen, Vergewaltigungen und "Komasäufer", die ihren Rausch schon vormittags auf dem Gehweg ausschlafen. Der Ruf der Playa de Mallorca ist nicht der beste. Ein Polizist hält dagegen.
dpa
Mo, 4. Aug 2025, 6:00 Uhr
Panorama
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Palma (dpa) - Die bei deutschen Touristen besonders beliebte Feiermeile Ballermann auf Mallorca ist entgegen ihrem Ruf eine sichere Gegend. Das zumindest versichert Francisco Javier Santos, Chef der Wache der "Policía Nacional", der spanischen Nationalpolizei, an der Playa de Palma.
"Die Urlauber im Allgemeinen sind nicht gewalttätig", betont Santos im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Insgesamt habe die Kriminalität in den vergangenen Jahren sogar leicht abgenommen, was wohl auch an der verstärkten Polizeipräsenz liege, darunter auch Beamte aus Deutschland.
Bei den Schlägern handele es sich um eine Minderheit. Alkohol enthemme die Menschen. "Die besaufen sich bereits morgens am Strand oder in den großen Diskotheken", sagt Santos. Aber die ganz große Mehrheit der Urlauber an der Playa, die hauptsächlich aus Deutschland und den Niederlanden kommen, seien ganz normale Leute, die mit ihren Familien oder Freunden kämen. "Die wollen Spaß haben und den Urlaub genießen", nimmt er die Touristen in Schutz.
Relativ wenige Gewalttaten
Angesichts der Masse an Urlaubern gebe es vergleichsweise wenige Gewalttaten, sagt der Beamte. Das gelte auch und gerade für Sexualverbrechen wie Vergewaltigungen, die immer für großes Entsetzen sorgen. "Bei so vielen Menschen ist es einfach unmöglich, dass es gar keine Vorfälle gibt."
In diesem Jahr sei die Gegend um den Ballermann zum Glück von solchen Vorfällen verschont geblieben, die in den Medien regelmäßig auch in Deutschland hohe Wellen schlagen. Bei den meisten Delikten handele es sich um Betrügereien und Diebstähle. Opfer seien meist Urlauber, die einfach zu unachtsam seien, sagt der Polizeichef. Leute, die ihre Wertsachen zum Beispiel unbeaufsichtigt am Strand oder auf einem Restauranttisch liegen ließen.
Grundregel für Mallorca-Urlauber
Die Polizei starte jeden Sommer eine Kampagne, um die Urlauber zu mehr Wachsamkeit zu animieren. Mit Flyern auch auf Deutsch werde vor Trickbetrügern wie Hütchenspielern oder den sogenannten Nelkenfrauen gewarnt, die Urlaubern ungebeten auf der Straße eine Blume anbieten und bei der Gelegenheit gleich das Portemonnaie des Überrumpelten mitgehen lassen. Oft würden die Menschen in ihrer Urlaubslaune und schon beschwipst die eigenen Schutzschilde herunterfahren und so zu leichter Beute werden.
Zum Abschluss nennt der Polizist noch einmal die Grundregeln, die Urlauber beachten sollten. Beim Schwimmen im Meer nicht das Handy oder den Geldbeutel offen sichtbar auf dem Handtuch liegen lassen - was geradezu eine Einladung für Diebe sei. Am Geldautomaten solle man genauso wie zu Hause darauf achten, dass einem niemand über die Schulter schielt. Und vor allem wer kräftig gebechert habe, sollte bedenken, dass der vermeintlich freundliche Helfer durchaus auch ein Dieb sein könne.
© dpa-infocom, dpa:250804-930-872919/1