Straffälliger Asylbewerber
Polizei fasst versehentlich entlassenen Sexualstraftäter
Rechte Demonstranten hatten den Übergriff des Asylbewerbers auf eine 14-Jährige zum Anlass für teils gewaltsame Proteste genommen. Eigentlich sollte der Mann abgeschoben werden - kam aber frei.
dpa
So, 26. Okt 2025, 12:41 Uhr
Politik Ausland
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
London (dpa) - Die Polizei in London hat einen versehentlich aus der Haft entlassenen Sexualstraftäter wieder gefasst. Der Asylbewerber war im September zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden, unter anderem weil er eine 14-Jährige sexuell belästigt hatte.
Der Mann war einem Bericht der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge Ende Juni auf einem kleinen Boot irregulär über den Ärmelkanal ins Land gekommen. Eigentlich sollte er in sein Heimatland abgeschoben werden, doch vor wenigen Tagen wurde er stattdessen freigelassen. Die Panne löste eine Großfahndung aus.
Premierminister Keir Starmer teilte nach der erneuten Festnahme mit, der Mann werde nun abgeschoben. Er fügte hinzu: "Wir haben eine Untersuchung angeordnet, um herauszufinden, was schiefgelaufen ist. Wir müssen sicherstellen, dass so etwas nicht noch einmal geschieht."
Wochenlange Proteste vor Asylbewerberunterkünften
Der Fall schlägt in britischen Medien hohe Wellen, weil Einwanderungsgegner den sexuellen Übergriff im Sommer für wochenlange, teils gewalttätige Proteste vor Asylbewerberunterkünften genutzt hatten. Gleichzeitig wirft er ein Schlaglicht auf die hoffnungslos überfüllten Gefängnisse in Großbritannien, in denen teils chaotische Zustände herrschen.
Wie PA unter Berufung auf Behördenangaben berichtete, wurden allein in England und Wales in den zwölf Monaten bis März dieses Jahres 262 Häftlinge irrtümlich auf freien Fuß gesetzt. Das waren knapp 130 Prozent mehr als in den zwölf Monaten zuvor. Die britische Regierung setzt seit einiger Zeit verstärkt auf vorzeitige Entlassung von Häftlingen, um den enormen Druck auf die Haftanstalten zu verringern.
© dpa-infocom, dpa:251026-930-209141/2