Vortrag

Pragmatisches Vorgehen erwies sich als Erfolgsfaktor bei der Wutachtalbahn

Was man aus der Erfolgsgeschichte der Wutachtalbahn für die Reaktivierung der Kandertalbahn lernen könne, war Thema einer Veranstaltung in Kandern. Betriebsleiter Christian Brinkmann berichtete.  

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Christian Brinkmann, Betriebsleiter der Wutachtalbahn  | Foto: Josah Frey
Christian Brinkmann, Betriebsleiter der Wutachtalbahn Foto: Josah Frey

Gut 50 Personen lauschten vergangene Woche im Restaurant Sakartvelo in Kandern den Ausführungen des Betriebsleiters der Wutachtalbahn, Christian Brinkmann. Er erläuterte, mit welchen pragmatischen Schritten in den vergangenen zehn Jahren die Strecke zwischen Lauchringen nach Weizen schrittweise so ertüchtigt wurde, dass man heute zwischen Waldshut und Weizen kurz vor der Einführung eines Ein-Stunden-Taktes stehe. Das große Interesse bei dieser Veranstaltung von Bündnis 90/Die Grünen sei, so die Veranstalter in einer Pressemitteilung, nicht verwunderlich, denn ursprünglich sollte in der Folgewoche der Kreistag über die Auftragsvergabe der Leistungsphasen 1 und 2 zur Reaktivierung der Kandertalbahn entscheiden. Große Verwunderung habe daher die Information ausgelöst, dass die Landkreisverwaltung die längst überfällige Kostenaufteilung für die Gemeinden dem vorberatenden Umweltausschuss nicht vorgelegt habe.

Kostentransparenz ist von entscheidender Bedeutung

Christian Brinkmann habe deutlich gemacht, dass die Gemeinden und die Bürger Klarheit über die vermutlichen Kosten und Auswirkungen haben müssten. "Akzeptanz erreiche ich nur durch Transparenz", so sein Grundsatz. Dazu gehöre auch, zu erklären, wie die bisher vorgelegten Kostenschätzungen für die Kandertal-S-Bahn zustande gekommen seien. Er selbst bewerte diese im Vergleich mit den Reaktivierungskosten der Wutachtalbahn als viel zu hoch.

Von großem Interesse für die Anwesenden sei auch gewesen, wie sich eine Reaktivierung auf die Anwohnenden direkt an den Gleisen und die Bahnübergänge auswirke, so die Grünen-Mitteilung. Hier sei wichtig, so Brinkmann, jeden Einzelfall zu prüfen. Aus seiner Erfahrung könne er sagen, dass für fast jeden Fall eine Lösung gefunden werden kann, etwa durch den geförderten Einbau von Schallschutzfenstern oder speziellem Unterbau bei Gleisen. Es sollte immer um den Interessenausgleich zwischen Individualwohl und Gemeinwohl gehen. Schließlich habe sich dem Plenum die Frage gestellt, wie das Kandertal zu einem Kümmerer, wie Christian Brinkmann im Wutachtal, kommen könne. Dieser versicherte, dass dies ein zentraler Erfolgsfaktor gewesen sei, weil es viele Einzelgespräche für die Lösungen brauche.

Schlagworte: Christian Brinkmann

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