Interview für Kinder

Profibergsteigerin Daniela Jaspers: "Immer ein großes Abenteuer"

Sie hat am Eiger als erster Mensch zwei Routen geschafft und zählt zu den besten ihres Sportes: Daniela Jasper aus Schopfheim verrät, warum sie die Berge liebt – und wie man im Stehen schläft.  

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Im Hintergrund geht es steil bergab: Bergsteigerin Daniela Jasper während einer Tour. Foto: Privat
Am heutigen Sonntag ist Internationaler Tag der Berge. Weshalb begeistern sich Menschen für die oft ruppige und steile Bergwelt? Daniela Jasper hat Antworten. Denn die 51-Jährige zählt zu den besten Bergsteigerinnen der Welt, genau wie ihr Mann Robert Jasper (54). Gemeinsam mit ihren Kindern Stefan (19) und Amelie (18) leben sie in Schopfheim – und klettern, wann immer es geht.

BZ: Was reizt Sie so an den Bergen?
Jasper: Dass man dort in der wilden Natur ist. Das ist immer ein großes Abenteuer. Wenn man auf einem hohen Berg steht, kann man von oben die Landschaft genießen – ein tolles Gefühl.

BZ: Gibt es einen Berg, der für Sie alle anderen in den Schatten stellt?
Jasper: Ja, der Eiger in der Schweiz. Das ist der schwierigste Berg, den ich je begangen habe. Die Nordwand geht 1800 Meter steil nach oben, es ist die schwierigste Wand in den Alpen. Am Eiger habe ich auch zwei Routen als erster Mensch überhaupt geschafft.
Mehr erfahren? Wer Daniela und Robert Jasper digital auf ihren Touren begleiten möchte, kann das auf Instagram tun unter der Internetadresse: www.robert-jasper.de

BZ: Gibt es auch in Südbaden für Sie als Profi-Bergsteigerin aufregende Berge?
Jasper: Von unserem Balkon aus können wir einige tolle Berge sehen: Eiger, Mönch und Jungfrau. Die liegen allerdings alle in den Berner Alpen in der Schweiz. Aber Feldberg und Blauen im Schwarzwald eignen sich, um die Kondition zu trainieren. Als Bergsteiger muss man ja zügig Berge hinaufsteigen – das kann man dort gut üben.

BZ: Sie sind als Erste den höchsten Eisfall der Schweiz hochgeklettert, den "Beta Block Super". Klingt kalt und gefährlich.
Jasper: Mein Mann und ich haben dort die Erstbegehung gemacht. Da war es tatsächlich eiskalt, aber beim Bergsteigen ist man ja immer in Bewegung. Es war auch nicht ungefährlich. Und das ist sehr wichtig: Beim Bergsteigen darf man keine zu großen Risiken eingehen.

BZ: Heißt das, Sie haben auch manchmal Angst vor den Bergen?
Jasper: Es gibt Situationen, in denen man Angst bekommen kann. Es ist wichtig, sich das einzugestehen. Aber man kann sich vorbereiten: Nur bei gutem Wetter losgehen, sich über die Route informieren und immer auf die richtige Sicherung achten.

BZ: Sie schlafen teilweise hoch oben direkt am Fels. Wie geht das?
Jasper: Manchmal gibt es kleine Absätze in der Wand, auf die man sich legen kann. Teilweise schlafen wir aber auch im Stehen – natürlich gesichert am Seil. Aber ich schlafe am Berg schon lieber im Liegen. Wenn man die Tour gut plant, klappt das auch meistens.

BZ: Was empfehlen Sie Kindern und Jugendlichen, die mit dem Bergsport beginnen möchten?
Jasper: In einer Kletter- oder Boulderhalle kann man ausprobieren, ob einem der Sport Spaß macht. Erst danach würde ich einen Kurs bei einem Bergführer buchen. Der bringt einem bei, wie man sich am Fels richtig sichert. Wenn man das beherrscht, ist es ein toller Sport für Kinder.

BZ: Ist das auch ein idealer Familiensport?
Jasper: Das Extrembergsteigen eher nicht, aber das Klettern an kleinen Bergen oder das Bouldern in der Halle auf jeden Fall. Für sportbegeisterte Familien ist auch das Wandern in den Bergen eine gute Möglichkeit, um die Natur zu erleben. Auch Hüttentouren können eine große Herausforderung sein, zum Beispiel im Berner Oberland. Auch da geht es wirklich steil rauf.


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