Verführungsmittel, Leistungsstimulanz, Warnzeichen – der Farbe Rot wird so manches zugetraut. Zu Recht?.
Marthe, die Heldin in Noëlle Châtelets Roman "Die Klatschmohnfrau", betrachtet ihr Schlafzimmer: "Kann man sich etwas Jämmerlicheres vorstellen als diese einheitlichen, verblichenen Beigetöne der Vorhänge und der Tagesdecke?" Bei der Einrichtung dürften ihr Witwendasein und ihre Einsamkeit eine Rolle gespielt haben. Schließlich wählt sie für ihr Schlafzimmer einen Stoff aus, der mit leuchtend roten Blumen übersät ist, mit Klatschmohn, der Blume des Begehrens, wie es in dem Buch heißt. In Marthes Lieblingsfarbe. Der verbotenen Farbe Rot.
Die Autorin der "Klatschmohnfrau" lehrt Kommunikationswissenschaft in Paris und spielt in ihren Romanen ...