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"Ich vermisse meine Familie"

  • Aaron Weh, Klasse 4b, Sonnenrainschule (Bad Bellingen)

  • Sa, 09. November 2019
    Zisch-Texte

ZISCH-INTERVIEW mit dem Bundestagsabgeordneten Christoph Hoffmann über das Leben in Berlin.

Zisch-Reporter Aaron Weh interviewte Christoph Hoffmann in dessen Berliner Büro.  | Foto: Susanne Weh
Zisch-Reporter Aaron Weh interviewte Christoph Hoffmann in dessen Berliner Büro. Foto: Susanne Weh

Im September 2017 wurde der damalige Bad Bellinger Bürgermeister, Christoph Hoffmann in den Deutschen Bundestag gewählt. Der Zisch-Reporter Aaron Weh aus der Klasse 4b der Sonnenrainschule Bad Bellingen machte sich daher auf den Weg nach Berlin, um herauszufinden, wie sein Leben und Wirken in Berlin ist. Die beiden trafen sich für das Interview im Büro des Bundestagsabgeordneten und Christoph Hoffmann, der Mitglied der Partei FDP ist, führte Aaron nach dem Gespräch durch den Bundestag.

Zisch: Wie lange arbeiten Sie schon in Berlin?
Hoffmann: Seit zwei Jahren.
Zisch: Sind Sie dafür nach Berlin gezogen?
Hoffmann: Nein, ich wohne weiterhin im Markgräflerland, habe mir hier in Berlin allerdings eine Wohnung zehn Minuten vom Bundestag entfernt gemietet.
Zisch: Wie viele Tage im Jahr sind Sie tatsächlich in Berlin? Wo sind Sie an den anderen Tagen? Mussten Sie schon viel reisen?
Hoffmann: Ich bin etwa 100 Tage im Jahr in Berlin gewesen. In der restlichen Zeit bin ich unterwegs, manchmal in meinem Wahlkreis aber auch auf viel auf Reisen. In den vergangenen zwei Jahren habe ich schon sehr viele Reisen unternommen, ich war zum Beispiel in Marokko, Guinea, Mauretanien, Kamerun, Kambodscha, Thailand, in der Elfenbeinküste, in Myanmar, Bangladesch, Israel und Palästina. Manchmal wache ich am Morgen auf und muss erst einmal überlegen, wo ich gerade bin.
Zisch: Was vermissen Sie am meisten aus Ihrer Heimat?
Hoffmann: Meine Familie, meine Frau und meinen Sohn, und den Markgräfler Sonnenschein.
Zisch: Warum hatten Sie den Wunsch, nach Berlin zu gehen? Waren Sie nicht traurig, dass Sie dann nicht mehr Bürgermeister bei uns sein konnten?
Hoffmann: Die Bürokratie in Deutschland hat mich schon immer aufgeregt, ich wollte selbst etwas dagegen unternehmen. Das geht nur, wenn man bereit ist, selbst anzupacken. Ich war schon etwas traurig, nicht mehr Bürgermeister zu sein, aber auch glücklich, dass ich mein Ziel erreicht hatte.
Zisch: Inwiefern unterscheidet sich das Leben beziehungsweise Ihr Leben in Berlin von dem Leben in Bad Bellingen?
Hoffmann: Berlin ist eine große Stadt. Mir gefällt es auf dem Land besser. Hier in Berlin wird für mich alles gelenkt und gestaltet. Ich schaue morgens in meinen Kalender und sehe, was an diesem Tag für mich geplant ist. Das macht es sehr stressig. Man fühlt sich manchmal fremdgesteuert und hat wenig in der eigenen Hand. In den zwei Jahren, in denen ich hier in Berlin bin, habe ich an drei Abenden etwas Privates unternommen, sonst war ich immer verplant.
Zisch: Haben Sie Angela Merkel schon einmal persönlich getroffen? Wie ist sie so?
Hoffmann: Schon sehr oft, mindestens 20 Mal. Sie ist eine bewundernswerte Frau mit starken Nerven. Leider ist sie nicht immer zukunftsorientiert.
Zisch: Was muss ich mir in Berlin unbedingt ansehen, und wo bekomme ich die beste Currywurst?
Hoffmann: Auf jeden Fall den Bundestag, den werde ich dir gleich noch zeigen, dann das Brandenburger Tor, den Checkpoint Charlie und den Mauerpark. Die beste Currywurst? Da muss ich erst einmal in meinem Vorzimmer nachfragen. Auf jeden Fall gibt eine sehr gute Currywurst im Polit-Kult-Lokal "Ständige Vertretung Rheinland".

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 09. November 2019: PDF-Version herunterladen

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