Regio-Verkehrsverbund Freiburg
Regionale Mobilitätswende: 1991 wie heute unerlässlich
Di, 02. August 2022, 10:26 Uhr
1991 wurde mit der Einführung der Regio-Umweltkarte durch die Stadt, die umliegenden Landkreise und die Verkehrsunternehmen eine Mobilitätswende vollzogen: Heute ist die Mobilitätswende dringlicher denn je.
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Umso erstaunlicher ist aus heutiger Sicht die Einführung der Regio-UmweltKarte. Dabei spiegelt der Begriff "Umwelt" im Namen durchaus den Zeitgeist wider, der einen wichtigen Impuls gab und heute aktueller denn je ist. Um den regionalen ÖPNV zu stärken, vollzogen die Beteiligten einen mutigen Schritt: durch abgesenkte Fahrpreise wollte man deutlich mehr Kunden für den ÖPNV gewinnen und so wachsen. Für die damalige Preispolitik ein radikaler Einschnitt, denn im Regionalverkehr waren die Fahrpreise je nach Verkehrsunternehmen sehr unterschiedlich und vor allem hoch. Mit der Regio-Umweltkarte entstand ein einfacher und preiswerter Tarif für den ganzen Verbundraum, finanziell gefördert von den drei Gebietskörperschaften und dem Land Baden-Württemberg.
Trendumkehr erfordert neue Organisationsform
Die Zahl der Fahrgäste stieg rasch, schon 1993 wurden erstmals über eine Million RegioKarten verkauft. Die wachsenden Anforderungen an die Zusammenarbeit der Verkehrsunternehmen führten 1994 zur Gründung der Regio-Verkehrsverbund Freiburg GmbH, kurz RVF. Bereits 1996 integrierte die GmbH die sogenannten Bartarife – Fahrscheine für Gelegenheitskunden – in das einfache Tarifangebot. Das Ergebnis war ein leicht anzuwendender Verbundtarif, der in seiner Einfachheit inzwischen wieder Vorbildcharakter hat: Andere Verbünde wie im Raum Stuttgart oder München haben ihre kleinteiligen Tarifzonen reduziert und größere Einheiten geschaffen.
Klimawandel erfordert erneute Mobilitätswende
Wenn die Pariser Klimaziele erreicht werden sollen, spielt die Art und Weise der Mobilität eine entscheidende Rolle. Im Bereich Verkehr gibt es bisher fast keine CO2-Reduktion, unter anderem aufgrund gestiegener Mobilitätsbedürfnisse. Um die Klimaziele zu erreichen, ist eine Verdopplung der Nachfrage im öffentlichen Nahverkehr bis 2030 erforderlich (gemessen am Bezugsjahr 2010). Dafür muss sich das individuelle Mobilitätsverhalten grundlegend wandeln hin zum sogenannten "Umweltverbund". Damit sind Fuß- und Radwege, der öffentliche Verkehr wie auch neue Sharing-Angebote gemeint.
Auch mit 30 Jahren ist die RegioKarte ein fixer und zukunftsfähiger Baustein für umweltfreundlichen Verkehr. Fast nirgendwo in Deutschland fährt man günstiger und einfacher bezogen auf die Größe des Gültigkeitsbereiches. Just hat das 9-Euro-Ticket sicher dazu beigetragen, dass mehr Menschen den ÖPNV getestet haben. Abgesehen davon, dass Verkehrsunternehmen wirtschaftlich und auskömmlich arbeiten können müssen, bleibt ein langfristiger Erfolg der Entlastungsmaßnahme im Sinne von Umstieg aus dem Auto in den ÖPNV abzuwarten.
Wichtiger und nachhaltiger sind massive Investitionen in das bundesweite Angebot von Bus und Bahn. Im RVF sind diesbezüglich schon Weichen gestellt: Der abgeschlossene Ausbau der Schienenstrecken im RVF-Gebiet, auf denen neue Fahrzeuge elektrisch unterwegs sind, führt zu einer Ausweitung des Fahrtenangebotes, auch zur späten Stunde. Diese fahren mit 100 Prozent Ökostrom, auch Elektrobusse sind durch die Verkehrsunternehmen im RVF-Gebiet im Einsatz. Nicht zuletzt bietet die Digitalisierung eine Verknüpfung und Vereinfachung von Mobilität. In der App FahrPlan+ gibt es Fahrtenauskünfte und Tickets aus einer Hand – inklusive alternativen Angeboten wie Car- oder Bike-Sharing.
Werden auch Sie Teil der Mobilitätswende – wir bereiten dafür den Boden.
Unter www.rvf.de finden Sie alle Informationen und Produkte rund um Bus und Bahn im RVF.
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