Zischup-Interview

Richtige Kraftpakete

ZISCHUP-INTERVIEW mit Tierpflegerin Alexandra Geigele über Listenhunde.  

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Alexandra Geigele ist die hauptverantwortliche Tierpflegerin für die Hundestation im Tierheim in Freiburg. Sie arbeitet dort schon seit neun Jahren. Lara Herr aus der Klasse 8c der Heinrich-Hansjakob-Realschule in Elzach hat mit ihr über Listenhunde gesprochen. Listenhunde sind Hunde, die per Gesetz als gefährliche oder potentiell gefährliche Tiere angesehen werden.

Zischup: Wie viele Listenhunde haben sie zurzeit?
Geigele: Zurzeit haben wir zwei Hunde in der Vermittlung, die anderen vier müssen noch den Wesenstest bestehen.

Zischup: Was ist ein Wesenstest?
Geigele: Beim Wesenstest wird der Hund geprüft. Es werden gezielt Situationen simuliert, in denen er aggressiv reagieren könnte. Zum Beispiel torkelt ein vermeintlich Betrunkener vorbei oder jemand schreit den Hund an. Der Hund darf in einem gewissen Rahmen reagieren, aber er sollte auf gar keinen Fall aggressiv werden, wenn er den Wesenstest bestehen soll.
Zischup: Was halten sie von den Vorschriften und den Gesetzen, die es für Listenhunde gibt?
Geigele: Zum Teil sind die gerechtfertigt, da diese Hunde sehr starke Kraftpakete sind und starke Kiefer und Muskeln haben, aber man kann nicht sagen, dass sie gefährlicher als andere Hunde sind.

Zischup: Wie sind die Hunde im Tierheim gelandet?
Geigele: Meistens wurden die Hunde den Familien weggenommen. Sie kamen oft aus sozial schwachen Familien, die sie nicht artgerecht halten konnten. Es gibt aber auch wenige Privatabgaben.

Zischup: Wie sind ihre Erfahrungen mit Listenhunden?
Geigele: Die Reaktionen der Leute sind positiver geworden aber es gibt immer noch sehr viel Klischeedenken. Den Wesenstest machen die Hunde oft mit Pflegeleuten oder mit mir.

Zischup: Wie läuft eine Vermittlung dieser sogenannten Kampfhunde ab?
Geigele: Wir machen generell Kontrollen bei den zukünftigen Hundebesitzern und achten sehr darauf, dass die Hunde ein gutes Zuhause bekommen. Bei Listenhunden achten wir ganz besonders auf die Auswahl der zukünftigen Familie. Um einen Listenhund adoptieren zu können, muss man ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis vorweisen und alle Vorgaben des Wohnortes zur Haltung von Listenhunden erfüllen.

Zischup: Wie ist die Regelung in Freiburg?
Geigele: Es gibt zwei Kategorien gefährlicher Hunde: die Kategorie 1, in der sich in Baden-Württemberg die Hunde der Rassen American Staffordshire Terrier, Bullterrier und Pit Bull Terrier befinden. Diese müssen so lange einen Maulkorb tragen, bis sie den Wesenstest bestanden haben. Der Leinenzwang bleibt immer. Hunde der Kategorie 2 müssen keinen Wesenstest machen, solange sie nicht auffällig sind. Zu dieser Kategorie gehören die Rassen Staffordshire Bullterrier, Dogo Argentino, Bordeaux Dogge, Fila Brasileiro, Matin Espanol, Mastino Napoletano, Mastiff, Tosa Inu und Bullmastiff.

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