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Heimspiel

SC Freiburg spielt gegen Nürnberg 6:3 – Tabellenspitze

René Kübler
  • Mo, 27. Juli 2015, 22:09 Uhr
    SC Freiburg

Was für ein Spiel! Absteiger SC Freiburg hat mit einem 6:3-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg einen mitreißenden Start in die neue Zweitliga-Saison gefeiert. Nils Petersen machte drei Tore innerhalb von wenigen Minuten.

Der Sieg gibt den Breisgauern Hoffnung.  | Foto: dpa
Der Sieg gibt den Breisgauern Hoffnung. Foto: dpa
Der SC Freiburg ist spektakulär in die neue Saison der zweiten Fußball-Bundesliga gestartet. Vor 23. 700 Zuschauern im fast ausverkauften Schwarzwaldstadion bezwangen die Breisgauer den 1. FC Nürnberg mit 6:3 (4:1) und übernahmen die Tabellenführung. Einer famosen ersten Halbzeit mit einem Hattrick von Nils Petersen folgte ein Durchhänger zu Beginn des zweiten Spielabschnitts. Letztlich war es aber ein ebenso verdienter wie sehenswerter SC-Erfolg (Fotos vom Spiel).

Auf den ersten Blick war alles wie immer. Als ob nichts geschehen wäre, kein Abstieg, kein Frust. Die Tribünen des Schwarzwaldstadions gefüllt, die Stimmung gut. Wobei bei aller Zuversicht auch Unsicherheit zu spüren war. Nach dem großflächigen Umbau der Mannschaft konnte im Vorfeld niemand zuverlässig prognostizieren, was für ein Sportclub da in die Saison startet.

Gastgeber spielten Vollgasfußball

Nach nicht einmal einer Viertelstunde Spielzeit waren mögliche Zweifel beseitigt. Zum Leidwesen all jener, die mit einem ereignislosen Beginn gerechnet hatten und sich Richtung Getränkestand verabschiedet hatten. Als sie zurückkamen, stand es 3:0 für Freiburg. Alle Wünsche und Hoffnungen hatten sich erfüllt, die Erwartungen waren übertroffen. Die Gastgeber spielten Vollgasfußball – und den Gegner geradezu an die Wand (Ticker zum Nachlesen).

Alles war anders als in der doch recht zäh verlaufenen Vorbereitung. Die Müdigkeit war weg, das Pressing wirkungsvoll, das Umschaltspiel rasant. Die Offensive mit Mike Frantz, Maxiilian Philipp und Vincenzo Grifo trieb die Gäste mit einer Mischung aus variabler Umtriebigkeit, schnellem Direktspiel und mutigen Einzelaktionen in die Überforderung.

Besonders Grifo, der Neuzugang vom FSV Frankfurt, sprühte vor Spielfreude. Dass ihm Gislason diese in der siebten Minute vermiesen wollte, änderte daran nichts. Zumal Schiedsrichter Stieler nach dem unsauberen Eingreifen des Nürnbergers im Strafraum auf Elfmeter entschied.

Petersen ist für die Tore zuständig

Nils Petersen ließ daraufhin keine Zweifel aufkommen, wer für solche Fälle zuständig ist beim SC. Dass er im Testspiel gegen Spartak Moskau vom Punkt gescheitert war, kümmerte ihn wenig. Petersen verwandelte zum 1:0 (8.) und stand kurz darauf bereits wieder zur Ausführung bereit. Diesmal war Philipp in der Gefahrenzone zu Fall gekommen – und der Torjäger vom Dienst legte nach (11.).

Dass Petersen nach Grifos raffiniertem Freistoß von links (nach vorangegangener Abseitsstellung) auch noch zum 3:0 abstaubte (13.), war irgendwie nicht mehr erstaunlich, hatte er seinerzeit in seiner ersten Partie für den Sportclub gegen Eintracht Frankfurt ebenfalls einen rasanten Hattrick hingelegt. Um ein Haar wäre diesmal noch Treffer Nummer vier dazugekommen – nach Klassekombination mit Grifo scheiterte Petersen aber an "Club"-Torhüter Kirschbaum. Mike Frantz besorgte den Rest: 4:0 (41.).

Einziges Ärgernis in einer erstaunlichen ersten Halbzeit war aus SC-Sicht der Nürnberger Anschlusstreffer zum 1:4 (44.). Die SC-Defensive hatte Möhwald auf der linken Seite schlicht vergessen, dessen Schuss war für Alexander Schwolow im Freiburger Gehäuse nicht zu parieren. Ein Tor, das gleichzeitig auch ein Hinweis darauf war, welche Gefahr das vorangegangene Spektakel barg: Nachlässigkeit. Die nächste leisteten sich die Breisgauer gleich nach der Pause. Nach einem schlichten Eckball durfte Behrens ungehindert zum 2:4 einschießen (46.).

Nun zeigte sich, dass das neue SC-Team zwar die Mentalität besitzt, forsch zu attackieren, aber eben noch keine Stabilität. Es galt in der folge eine Wackelphase zu überstehen. Bis Maximilian Philipp seinen großen Auftritt hatte: Feine Ballannahme an der Außenlinie, pfiffiger Heber über seinen Gegenspieler, energischer Sprint in den Strafraum und ein überlegter Abschluss zum 5:3 (61.). Es war nicht das Ende einer Partie, in der alles drin war. Aber der letzte Höhepunkt? Nein. Julian Schuster gelang sogar noch das 6:3.

Freiburg: Schwolow – Mujdza, Torrejon, Höhn, Günter - Abrashi, Höfler - Frantz, Philipp (72. Kleindienst) - Petersen (85. Guédé), Grifo (90. Schuster).
Nürnberg: Kirschbaum - Möhwald, Petrak, Hovland, Bulthuis - Behrens, N. Stark (79. Sylvestr)- Gislason (46. Polak), Schöpf, Burgstaller - Blum (87. Kutschke).
Schiedsrichter: Stieler (Hamburg).
Tore: 1:0 Petersen (8., Foulelfmeter), 2:0 Petersen (11., Foulelfmeter), 3:0 Petersen (13.), 4:0 Frantz (41.), 4:1 Möhwald (44.), 4:2 Behrens (46.), 4:3 Schöpf (53., Foulelfmeter), 5:3 Philipp (61.), 6:3 Schuster (90.+1).
Zuschauer: 23 700 (ausverkauft).
Gelbe Karten: Abrashi, Mujdza / Behrens, Polak, Möhwald.
Rot: - / Bulthuis (84.).



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